Russland sieht Deutschland als größten Feind: Umfrage schlägt Wellen!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 55% der Russen Deutschland als feindlichstes Land wahrnehmen. Ursachen und Hintergründe werden beleuchtet.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 55% der Russen Deutschland als feindlichstes Land wahrnehmen. Ursachen und Hintergründe werden beleuchtet. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Eine aktuelle Umfrage des Moskauer Meinungsforschungsinstituts Lewada zeigt, dass Deutschland von 55 Prozent der Befragten als das feindlichste Land gegenüber Russland wahrgenommen wird. Dies stellt einen signifikanten Anstieg von 40 Prozentpunkten im Vergleich zu Mai 2020 dar. Laut der Umfrage, die zwischen dem 22. und 28. Mai 2025 durchgeführt wurde und 1.613 Personen über 18 Jahren befragte, rangiert Deutschland damit klar an der Spitze der antipathischen Wahrnehmung in der russischen Bevölkerung. Die USA, die in den letzten zwei Jahrzehnten oft als Feind betrachtet wurden, finden sich nun mit 40 Prozent Zustimmung hinter Deutschland wieder, was einen dramatischen Rückgang von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dabei könnte die Wiederbelebung der Beziehungen zwischen Russland und den USA unter Präsident Donald Trump eine Rolle gespielt haben, wie T-Online berichtet.

Diese Veränderung in der Wahrnehmung ist besonders bemerkenswert in Anbetracht der Rolle Deutschlands als NATO-Partner und der Waffenlieferungen an die Ukraine, die von vielen Russen als bedrohlich angesehen werden. Friedrich Merz (CDU) wurde in diesem Kontext häufig als eine markante Figur genannt, deren Kanzlerschaft diese negative Sichtweise auf Deutschland erheblich verstärkt hat. Auch Großbritannien und die Ukraine haben sich in der Wahrnehmung der russischen Bevölkerung als feindlich erwiesen, mit 49 Prozent bzw. 43 Prozent der Befragten, die diese Länder als Bedrohung ansehen.

Wohlwollen und Misstrauen

Die Ergebnisse der Umfrage spiegeln ein komplexes Bild wider. 80 Prozent der Befragten geben an, dass Belarus die engsten freundschaftlichen Beziehungen zu Russland pflegt, gefolgt von China (66 Prozent) und anderen Ländern. Diese beliebten Partner zeigen, dass es in der russischen Gesellschaft eine klare Präferenz für enge Verbindungen zu bestimmten Nationen gibt, während Andersdenkende zunehmend ausgegrenzt werden. Der Anstieg an Feindseligkeit gegenüber Deutschland kann auch im Kontext der angespannten geopolitischen Situation gesehen werden, in der sich Russland und der Westen befinden.

Ein weiterer Aspekt, den die öffentliche Meinung in Deutschland beleuchtet, ist die ambivalente Haltung gegenüber Russland selbst. Laut einer Umfrage von der Körber-Stiftung zeigt sich diese Unterscheidung besonders stark, wenn es um die Wahrnehmung von Russlands Rolle in internationalen Konflikten geht. Die aktuelle Meinung hat sich seit 2014 drastisch verändert, als die militärischen Interventionen Russlands in der Ukraine sowie die strategische Außenpolitik als zunehmende Herausforderungen angesehen werden. Viele Deutsche betrachten die russische Energiepolitik sogar als Machtinstrument und äußern sich kritisch über die militärische aggression Rusklands in Syrien und anderen Konflikten.

Rückblick und Ausblick

Im Rückblick auf die Erhebungen zur außenpolitischen Einstellung der Deutschen zeigt sich eine immer sich verändernde Wahrnehmung. Laut Zois Berlin wünschen sich 66 Prozent der Deutschen 2019 mehr Kooperation mit Russland. Für 2025 hingegen scheint sich eine eher negative Sichtweise durchzusetzen, vor allem in Anbetracht der verfestigten negativen Wahrnehmung. Zudem wurde 2019 festgestellt, dass 64 Prozent der Deutschen die Beziehungen zu den USA als schlecht oder sehr schlecht bewerten, während 87 Prozent die mögliche Wiederwahl Donald Trumps negativ sehen.

Diese Dynamik stellt für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik eine Herausforderung dar. Es besteht ein klarer Bedarf an einer klaren und aktiven Kommunikation, um sowohl den internen als auch den internationalen Dialog zu fördern und Missverständnisse abzubauen. Der wachsende Drang nach mehr Unabhängigkeit von den USA in der Verteidigungspolitik unterstreicht die Komplexität der gegenwärtigen geopolitischen Lages und die Notwendigkeit, die eigene Position fortlaufend zu hinterfragen und neu zu bestimmen.

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Ort Deutschland
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