Alkohol im Osten: Tradition, Hemmschwellen und der Weg zur Veränderung
Alkohol im Osten: Tradition, Hemmschwellen und der Weg zur Veränderung
Börde, Deutschland - Alkohol ist in Deutschland, insbesondere in den neuen Bundesländern, ein heiß diskutiertes Thema. Die neue Ausgabe von „exactly“ deckt die erstaunlich hohen Konsumzahlen auf und beleuchtet die kulturellen Wurzeln des Alkoholgenusses in Ostdeutschland. Diese Reportage von Daniel Tautz, die im Jahr 2022 über eine Million Menschen erreichte, zeigt eindrücklich: Das Thema ist nach wie vor von großer Bedeutung. Wie MDR berichtet, gibt es unterschiedliche Ansichten über den Alkoholkonsum, insbesondere zwischen Stadt- und Landleben. Auf dem Dorf ist der Fahrer oft derjenige, der Alkohol konsumiert, während man in der Stadt schon mit fünf Bieren als Alkoholiker gilt.
Die Trinkkultur in den neuen Bundesländern wurzelt tief in der Geschichte, und laut Experten wird hier der höchste Alkoholkonsum in Deutschland festgestellt. Diese Entwicklungen sind eng verbunden mit der Vergangenheit der DDR und den sozialen Herausforderungen, die nach der Wende in den 1990er Jahren auftraten. Viele Menschen suchten nach einem Weg, mit den neuen Lebensumständen umzugehen, und Alkohol wurde oft als Gesellschafts- und Freizeitmittel genutzt. So zeigt eine Untersuchung, dass in Sachsen-Anhalt der Anteil trinkender Männer über die Jahre gestiegen ist, und auch die Zahl der alkoholkranken Frauen wächst.alk-info hebt hervor, dass der Alkoholkonsum in dieser Region gesamtgesellschaftliche Probleme offenbart.
Die Schattenseiten des Genusses
Die gesundheitlichen Folgen des Alkoholgenusses sind nicht zu unterschätzen. In Deutschland konsumieren rund 7,9 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Form, was sie anfällig für körperliche und psychische Beeinträchtigungen macht. Jährlich sterben etwa 14.200 Menschen an alkoholspezifischen Krankheiten, und die volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums belaufen sich auf etwa 57 Milliarden Euro.Das Bundesgesundheitsministerium bekräftigt, dass es keinen risikofreien Alkoholkonsum gibt; jede Form kann langfristig schädlich sein.
Ein interessanter Kontrast zeigt sich jedoch bei der jüngeren Generation. Der Trend geht weg vom übermäßigen Konsum, und alkoholfreie Alternativen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Während in der Vergangenheit der Alkohol oft als Kulturgut gefeiert wurde, erkennen immer mehr junge Menschen, dass ein nachhaltiger Lifestyle auch auf den Verzicht von Alkohol abzielen kann. Bei einem alkoholfreien Tasting, das Tautz mit jungen Gästen veranstaltete, bemerkte die Teilnehmerin Dorothea, dass Alkoholkonsum bei vielen Gleichaltrigen immer weniger „cool“ ist.
Fazit: Neue Wege finden
Obwohl der Alkoholkonsum in den neuen Bundesländern nach wie vor eine beunruhigende Dimension hat, zeigt die gesellschaftliche Entwicklung, dass ein Umdenken stattfindet. Die gesellschaftlichen Normen wandeln sich, und die Akzeptanz für alkoholfreie Getränke wächst. Vor dem Hintergrund eines hohen Alkoholkonsums und der damit verbundenen Gefahren ist es wichtig, weiterhin auf Präventionsmaßnahmen zu setzen. Immer mehr Menschen sind bereit, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen – und das ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Der Bericht von Tautz und die damit verbundenen Diskussionen sind ein wichtiger Beitrag dazu, das Bewusstsein für die Risiken und Folgen des Alkoholkonsums zu schärfen. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Diskussionen fortsetzen und dass künftige Generationen einen gesünderen Umgang mit Alkohol finden.
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Ort | Börde, Deutschland |
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