Archäologen entdecken 6.000 Jahre alte Gräber mit mysteriösen Babytragen!

Archäologen entdecken 6.000 Jahre alte Gräber mit mysteriösen Babytragen!

Nessa, Deutschland - Die archäologischen Ausgrabungen im Zuge des Baus der Stromtrasse Südostlink in Sachsen-Anhalt sorgen für spannende Einblicke in vergangene Kulturen. Vom Burgenlandkreis bis zum bayerischen Isar offenbaren die Grabungen beeindruckende Funde: von Grabhügeln über Überreste der Toten bis hin zu rituellen Objekten. MDR berichtet von Gräbern, die nicht nur das Leben, sondern auch den Tod der Menschen dieser Jahrtausende widerspiegeln.

Ein besonders bemerkenswerter Fund stammt aus Nessa, wo die Überreste einer schwangeren Frau geborgen wurden. Sie hatte eine Tasche im Grab, die die sterblichen Überreste eines Fötus oder Neugeborenen enthielt. Diese Babytaschen, bei etwa 20 Prozent der Frauenbestattungen entdeckt, sind besonders faszinierend. Laut Süddeutscher Zeitung könnten sie als Babytragen verwendet worden sein, geschmückt mit bis zu 350 Tierzähnen. Dies gibt uns nicht nur Aufschluss über die damaligen Bestattungsriten, sondern auch über die sozialen Belange der Menschen, die diese Objekte schufen.

Spuren aus verschiedenen Epochen

Die ausgehobenen Gräber stammen aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen. So wurden auch fünf etwa 6.000 Jahre alte Grabhügel freigelegt, die einst der Ehrung der Vorfahren dienten. Historiker vermuten, dass diese Hügel einst beeindruckend hoch waren, heute jedoch nur noch die Fundamentgräben erhalten sind. Über den Grabstätten befanden sich trapezförmige Holzhütten, die als „Totenhäuser“ bezeichnet werden. Solche Strukturen wurden häufig im Zusammenhang mit Bestattungsriten gebaut, wie Archäologie Online dokumentiert.

Die Ausgrabungen im Bereich der Stromtrasse Südostlink sind alles andere als ein einmaliges Unterfangen. Sie sind Teil eines umfassenden Projekts, das sich über einen Abschnitt von 170 Kilometern erstreckt und voraussichtlich bis Ende 2025 andauern wird. Die gesamte Trasse verläuft mehr als 540 Kilometer und verbindet Wolmirstedt bei Magdeburg mit Isar in Bayern. Angesichts der über 7000-jährigen Besiedlungsgeschichte dieser Region ist es nicht verwunderlich, dass viele Artefakte ans Licht kommen.

Die Bedeutung der Funde

Die derzeitigen Grabungen haben nicht nur zum Ziel, die archäologischen Funde zu sichern, sondern auch einen tieferen Einblick in die Besiedlungsgeschichte des Bereichs zu ermöglichen. In der Umgebung von Bernburg-Köthen etwa finden sich Überreste von umfriedeten Siedlungen und Grabhügeln, die die Reichtümer der Altvorderen belegen. Die Fundstücke, darunter Skelettreste, Keramiken und Grabbeigaben, machen deutlich: Diese Region war ein bedeutendes Zentrum von Menschheitsgeschichte und Kultur.

Die großangelegten Grabungen setzen sich mit einem Team von bis zu 250 Fachleuten fort, die Tag für Tag daran arbeiten, mehr über das Leben in der Vergangenheit herauszufinden. Ziel ist es, ein genaues Bild der Siedlungsstrukturen über die Jahrtausende hinweg zu rekonstruieren und einen historischen Kontext zu schaffen, der zukünftigen Generationen wertvolle Erkenntnisse bieten wird.

Die Erzählungen der Entdeckungen eint die Faszination für die Vergangenheit und bieten sowohl Historikern als auch Laien wertvolle Einblicke in die kulturellen Praktiken und Lebensweisen, die unseren Weg bereitet haben.

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OrtNessa, Deutschland
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