Revolutionäre Entdeckung in Sachsen-Anhalt: Grabbeigaben mit Hundezähnen!

Revolutionäre Entdeckung in Sachsen-Anhalt: Grabbeigaben mit Hundezähnen!

Krauschwitz, Deutschland - In Sachsen-Anhalt hat ein Forschungsteam während der Arbeiten zur Stromtrasse Südostlink interessante archäologische Funde gemacht, die die Neugier der Wissenschaftler:innen wecken. Wie die Futurezone berichtet, wurden insgesamt fünf Tumulus-Anlagen und fünfzehn Gräber aus der Schnurkeramischen Kultur entdeckt. Diese Funde stammen aus einer Zeit vor rund 6.000 Jahren und sind ein Zeugnis der Bestattungstraditionen und des Lebensstils dieser frühen Gesellschaft.

Besonders bemerkenswert sind die drei Entdeckungen von Gräbern, in denen Taschen mit Hundezähnen verarbeitet wurden. Diese Taschen, die ursprünglich aus organischem Material gefertigt waren, könnten eine Art Babytrage gewesen sein. „Das bringt einen zum Nachdenken über die sozialen Rollen der Frauen in dieser Zeit“, erklärt eine Forscherin des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Die Taschen waren etwa 30 cm lang und mindestens 20 cm hoch, was auf ihren persönlichen Charakter hindeutet.

Einblicke in die Schnurkeramische Kultur

Die Schnurkeramische Kultur, datiert zwischen 3000 und 2200 v. Chr., erstreckte sich von den Niederlanden bis ins westliche Russland und deckte eine Vielzahl von Gebieten ab. Laut Wikipedia ist diese Kultur bekannt für ihre charakteristischen keramischen Gefäße, die durch Schnur-Rillenmuster verziert sind. Oft wurden die Toten in Hocklage unter Grabhügeln bestattet. Bei diesen Bestattungen fanden sich zu einem hohen Prozentsatz Grabbeigaben wie Keramikgefäße und Schmuck – meist für Frauen und manchmal auch Steinaxt für Männer. Ein schönes Beispiel für die elitäre Gesellschaftsschicht dieser Zeit sind die aufwendig gestalteten Taschen, die in etwa 20% der Frauengräber entdeckt wurden.

Wie die Archäologie Online ergänzt, war die Baalberger Kultur ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil dieser Epoche. Die Siedlungen nördlich von Krauschwitz auf dem Verlauf der neuen Stromtrasse zeugen von einer Zeit, in der Menschen begannen, sesshaft zu werden statt nomadisch zu leben. Grabmonumente spielten eine zentrale Rolle und dienten der Ahnenverehrung und dem Ausdruck von Macht. Solche Monumente legen nahe, dass die Menschen in dieser Region nicht nur über Kenntnisse in der Landwirtschaft verfügten, sondern auch strategisch dachten und planteten.

Die Entdeckungen an der Stromtrasse sind nicht nur für die Forschung von Bedeutung, sondern auch für unser Verständnis über die soziale Struktur, die Rollenverteilung und das Alltagsleben der Menschen in der Jungsteinzeit. Es ist faszinierend zu sehen, wie solch alten Funde heute noch neue Perspektiven auf unsere Geschichte eröffnen und es bleibt abzuwarten, welche weiteren Geheimnisse die Erde noch preisgeben wird.

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OrtKrauschwitz, Deutschland
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