Cranach-Triegel-Altar bleibt im Naumburger Dom – Standortwechsel beschlossen!

Cranach-Triegel-Altar bleibt im Naumburger Dom – Standortwechsel beschlossen!

Naumburg, Deutschland - Ein bedeutender Schritt für den Naumburger Dom und den Cranach-Triegel-Altar wurde heute offiziell bekannt gegeben: Der Altar bleibt zwar im Dom, jedoch muss er seinen Standort wechseln. Diese Entscheidung hat sich nach einem Urteil der UNESCO ergeben, um den Welterbe-Status des Doms zu bewahren. Kulturminister Rainer Robra bezeichnete das Ergebnis als „guten Kompromiss“ und erklärt, dass die Klarheit für den Moment sehr willkommen sei. Die alten Bedenken, der Altar würde die beeindruckende Gesamtwirkung der mittelalterlichen Architektur stören, müssen nun unter den Teppich gekehrt werden.

Der Altar wird nun vom Westchor ins Nordquerhaus umziehen, wo er besser zur Geltung kommen soll. Holger Kunde, der Direktor der Vereinigten Domstifter, hat gemischte Gefühle bezüglich dieser Lösung, sieht jedoch den neuen Standort als würdig an. Die Experten teilen mit, dass das Nordquerhaus aufgrund seiner Raumhöhe und des Platzangebots geeignet sei, um dem Altar den richtigen Rahmen zu geben.

Der Weg zur Entscheidung

Der Cranach-Triegel-Altar war ursprünglich bis Dezember 2022 im Westchor des Naumburger Doms ausgestellt, bevor er temporär ins Diözesanmuseum Paderborn und aktuell nach Stift Klosterneuburg bei Wien wanderte. Die Vereinigten Domstifter planen nun eine Rückkehr des Altars in den Westchor zwischen den Stifterfiguren, wo Figuren wie Uta von Naumburg plaziert sind. Diese Positionierung hatte jedoch für Zündstoff gesorgt, da Experten nicht der Meinung waren, dass der Altar die Sichtverhältnisse im Westchor nicht beeinträchtigen würde.

Die Diskussionen über den möglichen Entzug des Weltkulturerbetitels für den Dom zeigten, wie ernst die Lage war. Um die Bedenken auszuräumen, hatte Minister Robra die UNESCO um Vermittlung gebeten. Ein technisches Gutachten des International Council on Monuments and Sites (Icomos) aus Juni 2022 wurde ebenfalls zu Rate gezogen, um die Situation zu klären. Der Streit über die Auswirkungen der Rückkehr des Altars ist somit vorerst beigelegt.

Kulturelle Relevanz des Naumburger Doms

Der Naumburger Dom, als UNESCO-Weltkulturerbe seit 2018 anerkannt, zeichnet sich durch seine intakten Materialien und Formen des Hochmittelalters aus. Er ist nicht nur ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst, sondern beherbergt auch einzigartig gestaltete Elemente, die den authentischen Zustand der Architektur aufzeigen. Die beeindruckenden Stifterfiguren, die im Westchor zu finden sind, tragen zur Erhaltung des kulturellen Erbes bei und ziehen weiterhin zahlreiche Besucher an. Der Gesamterhaltungszustand ist erfreulich und die ursprünglichen Funktionen des Doms bleiben unverändert.

Die enge Anbindung des Doms an die Altstadt von Naumburg und die regelmäßigen Gottesdienste unterstreichen zudem die lebendige kulturelle Nutzung dieser historischen Stätte. Sie bleibt ein Hochamt für die Verbindung von Kunst, Geschichte und Gemeinde im Herzen der Stadt. Mit dem Umzug des Cranach-Triegel-Altars ins Nordquerhaus steht auch einer weiteren positiven Entwicklung für die Zukunft des Naumburger Doms nichts mehr im Weg.

Für weitere Informationen: MDR, Naumburger Dom, UNESCO.

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OrtNaumburg, Deutschland
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