Weniger Züge auf der Brockenbahn: Personalmangel trifft Harz!
Weniger Züge auf der Brockenbahn: Personalmangel trifft Harz!
Harz, Deutschland - Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) stehen aktuell im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, denn ab Montag, dem 14. Juli, kommt es zu Veränderungen im Fahrplan. Wie MDR berichtet, sind diese Anpassungen auf einen kurzfristigen personellen Engpass zurückzuführen, insbesondere bedingt durch erkrankte Zugleiter. Betroffen sind nicht nur die ikonischen Dampfloks, sondern auch die beliebten Strecken wie die Brockenbahn, die südliche und mittlere Harzquerbahn sowie die Selketalbahn.
Konkrete Änderungen betreffen die Brockenbahn, wo ab Montag nur noch sechs Dampfzugpaare statt der üblichen acht unterwegs sein werden. Der erste Zug von Wernigerode nach dem Brocken startet um 9 Uhr, der letzte Rückzug vom Gipfel fährt um 16:19 Uhr. Leider müssen einige Verbindungen entfallen, darunter die Morgenfahrt von Wernigerode nach Schierke und der Dampfzug von 17:22 Uhr von Eisfelder Talmühle nach Wernigerode. Auch die Selketalbahn hat einige Einschränkungen, wie beispielsweise die ausfallenden Fahrten am frühen Morgen und am Abend. Für die durch den Fahrplan bedingten Ausfälle werden teilweise Busse eingesetzt, um die Reisenden dennoch zu berücksichtigen.
Waldbrandgefahr und Dampfzugbetrieb
Ein weiterer Grund für die Fahrplanänderungen ist die anhaltende Waldbrandgefahr. Der Deutsche Wetterdienst hat aktuell die Gefahrenstufe drei im Nationalpark Harz ausgerufen, und es wird prognostiziert, dass diese Stufe ab dem 1. Mai auf vier steigen könnte. Wie news38 anmerkt, wird ab einer Warnstufe von vier der präventive Waldbrandschutzfahrplan aktiviert, was zur Umstellung des Zugverkehrs von Dampflokomotiven auf Diesellokomotiven zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken führt. Damit sinkt die Anzahl der Dampfzugfahrten von acht auf sieben mit Dieselloks.
Die Harzer Schmalspurbahn hat bereits Maßnahmen ergriffen, um den Risiken der Waldbrandgefahr zu begegnen. Seit Dienstag dürfen die Dampfloks immerhin wieder bis Drei Annen Hohne fahren, nachdem die Gefahrenlage sich etwas entspannt hat. Diese Änderungen sind jedoch nicht nur reaktiv. Harz.news berichtet, dass die HSB aus Erfahrungen von Waldbränden in der Region im letzten Jahr lernen musste und nun auch Sicherheitsmaßnahmen wie Funkenfänger an den Dampflokomotiven verbessert hat. Zudem wird das Personal verstärkt, um in der heißen Jahreszeit die Sicherheit der Fahrgäste zu überwachen.
Zukunftssichere Maßnahmen
In Anbetracht der steigenden Waldbrandgefahr aufgrund von Trockenheit und Klimawandel plant die Harzer Schmalspurbahn zudem schrittweise eine Umrüstung auf alternative Antriebstechnologien. Denn über 80 % der Waldbrände werden durch menschliches Fehlverhalten wie etwa Zigarettenkippen verursacht. Die HSB hat auch das Bußgeld für Verstöße gegen das Rauchverbot von 60 Euro auf stolze 250 Euro erhöht, um ein klares Zeichen für die Bedeutung des Waldschutzes zu setzen.
Die gesamte Situation fordert sowohl von den Reisenden als auch von der HSB ein gewisses Maß an Flexibilität. Es bleibt zu hoffen, dass die Veränderungen zugleich dazu beitragen, die wunderschöne Natur des Harzes zu bewahren und Waltersberg die Kohle der Dampfloks auch weiterhin genießen zu können – auch wenn es derzeit etwas ruhiger zugeht.
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Ort | Harz, Deutschland |
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