Dessau-Roßlau greift durch: Strenges Wasserentnahme-Verbot ab Juli

Dessau-Roßlau greift durch: Strenges Wasserentnahme-Verbot ab Juli
Dessau-Roßlau, Deutschland - Die Stadt Dessau-Roßlau hat heute eine Allgemeinverfügung erlassen, die die Wasserentnahme aus allen Gewässern im Stadtgebiet stark einschränkt. Diese Maßnahme tritt am 1. Juli 2025 in Kraft und bleibt bis zum 30. September 2025 bestehen. Hintergrund sind die fortdauernde Trockenheit und sinkende Wasserstände, die insbesondere in den letzten Monaten beobachtet wurden. Betroffen sind sowohl Oberflächengewässer als auch das Grundwasser im gesamten Stadtgebiet. Dies berichtet die Stadtverwaltung von Dessau-Roßlau unter verwaltung.dessau-rosslau.de.
Wie die Allgemeinverfügung festlegt, sind Wasserentnahmen mittels Pumpvorrichtungen aus oberirdischen Gewässern ab sofort untersagt. Außerdem gilt ein zeitliches Verbot für Brunnenentnahmen, die zur Bewässerung von Grünflächen und Sportanlagen zwischen 10 und 18 Uhr vorgenommen werden. Dies betrifft auch private Gartenbrunnen mit gültiger wasserrechtlicher Erlaubnis. Ausnahmen werden lediglich für wasserrechtliche Verteidigungszwecke oder zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit gemacht. Das schöpfen aus Oberflächengewässern mit Handgefäßen wie Gießkanne bleibt jedoch erlaubt.
Gründe für die Wasserentnahme-Beschränkung
Die Gründe für diese weitreichenden Maßnahmen sind alarmierend: Der Frühling 2025 war von extrem niedrigen Niederschlägen geprägt, sodass die Wasserstände auf ein kritisches Niveau gesunken sind. Zahlen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, dass der Zeitraum von Februar bis April 2025 die trockenste Zeit in Deutschland seit 1931 war. Der März war mit nur 21% des üblichen Niederschlags der sechsttrockenste seit 1881, während auch der Mai mit nur rund 48 l/m² drastisch unter dem Durchschnitt lag. Diese Bedingungen, die insbesondere den Norden und Nordosten Deutschlands stark betreffen, haben einen direkter Einfluss auf die Landwirtschaft und die Natur.
Zusätzlich meldet das Umweltbundesamt, dass die Bodenfeuchte in vielen deutschen Regionen stark beeinträchtigt ist. Dies führt zu Trockenstress, der sich negativ auf Pflanzenwachstum und Ernteerträge auswirkt. Die 70% des Trinkwassers, die aus Grund- und Quellwasser stammen, sind in Gefahr, was die Trinkwasserversorgung langfristig belasten könnte. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung ist somit unumgänglich, insbesondere in Zeiten wie diesen, wo die Klimaveränderungen deutlich spürbar sind. Umso wichtiger ist es, dass die Bürger:innen in Dessau-Roßlau dazu aufgerufen werden, Wasser sparsam zu verwenden und umweltfreundliche Praktiken zu fördern.
Auswirkungen und Maßnahmen
Verstöße gegen die Allgemeinverfügung können mit hohen Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Diese drastischen Maßnahmen unterstreichen die Ernsthaftigkeit der aktuellen Situation. Auch die in Dessau-Roßlau laufenden Bauarbeiten, wie die Kanal- und Fahrbahninstandsetzung in der Schlachthofstraße und Eduardstraße, sind von der Trockenheit betroffen, da die Verkehrsbeeinträchtigungen während der Instandsetzungsarbeiten zusätzliche Herausforderungen für die Anwohner mit sich bringen. Hier wird deutlich, dass die Stadt vor einer doppelten Herausforderung steht: der Trockenheit und der notwendigen infrastrukturellen Erneuerung, die beide auf die Geduld und das Verständnis der Bürger setzen.
Die Maßnahmen zur Wasserentnahme werden laufend überwacht und können bei Änderungen der Witterungsbedingungen oder Verbesserungen der Gewässereigenschaften widerrufen werden. Daher bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Anpassungsstrategien die Stadt einleiten wird, um den Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu begegnen.
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Ort | Dessau-Roßlau, Deutschland |
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