Sachsen-Anhalt bleibt Diesel-Dickschiff: E-Busse ohne Perspektive!

E-Mobilität in Dessau-Roßlau: Herausforderungen und Förderungen für den Umstieg auf klimafreundliche Busse bis 2030.
E-Mobilität in Dessau-Roßlau: Herausforderungen und Förderungen für den Umstieg auf klimafreundliche Busse bis 2030. (Symbolbild/NAG)

Sachsen-Anhalt bleibt Diesel-Dickschiff: E-Busse ohne Perspektive!

Dessau-Roßlau, Deutschland - In der aktuellen Debatte um die E-Mobilität und den Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsformen zeigt sich, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben. In Sachsen-Anhalt beispielsweise sieht Ronald Lehnecke, Geschäftsführer der PVGS Altmarkkreis Salzwedel, das große Potenzial für E-Busse im Fuhrpark von 100 Fahrzeugen. Dennoch bleibt die Realität hart: Aktuell gibt es keine E-Busse im Einsatz und der Umstieg wird als kaum machbar erachtet. Gründe hierfür sind die täglichen Distanzen, die Busse zurücklegen müssen, sowie die Notwendigkeit von Zwischenladungen, die neue Ladepunkte erfordern – und das kostet Geld, das oft nicht vorhanden ist. Die politische Forderung nach mehr Umweltschutz wird zwar laut, doch die finanzielle Unterstützung bleibt bisher unzureichend. In Sachsen-Anhalt ist der Diesel-Bus weiterhin das Herzstück des Verkehrssektors mdr.de.

Was braucht es also für einen echten Wandel? Die Fragen sind zahlreich: Ist das Stromnetz für die neuen E-Busse geeignet? Welche baulichen Veränderungen sind notwendig? Und gibt es verlässliche Förderprogramme, die Kommunen beim Umstieg unterstützen? Kritiker betonen, dass die E-Busse nicht nur eine Frage der Technik sind, sondern auch der finanziellen Ressourcen und der politischen Unterstützung.

Fördermöglichkeiten für umweltfreundliche Busse

Um dem anstehenden Umstieg auf E-Mobilität etwas Nachdruck zu verleihen, hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) eine neue Förderinitiative gestartet. Im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans können bis zum 10. September 2023 Skizzen für die Beschaffung klimafreundlicher Busse eingereicht werden. Das Ziel: Bis 2030 soll jeder zweite Stadtbus elektrisch fahren. Gefördert werden die Beschaffung von Batteriebussen, Brennstoffzellenbussen und Biomethanbussen sowie die dafür notwendige Infrastruktur wie Lade- und Betankungsstellen. Das Gesamtfördervolumen beträgt stolze 1,75 Milliarden Euro, was rund 5.000 Bussen mit alternativen Antrieben zugutekommen soll bmv.de.

Doch die Anforderungen an die Förderanträge sind klar: Der Klimaschutzbeitrag und der Einsatzkontext der Busse sind zentrale Kriterien. Es bleibt abzuwarten, wie viele Verkehrsunternehmen aus Sachsen-Anhalt von diesen Förderungen tatsächlich profitieren können. Mehr als 250 Unternehmen sind bereits in der Förderung von Machbarkeitsstudien eingebunden – eine gute Basis, um den Übergang zu erleichtern.

Nutzfahrzeuge im klimafreundlichen Umstieg

Neben den Stadtbussen gibt es auch im Bereich der Nutzfahrzeuge interessante Entwicklungen. Im Rahmen des Förderprogramms zur Senkung der Treibhausgasemissionen im straßengebundenen Güterverkehr werden Zuschüsse für leichte und schwere Nutzfahrzeuge mit alternativen, klimaschonenden Antrieben sowie für die notwendige Lade- und Tankinfrastruktur bereitgestellt. Hierfür stehen ebenfalls Mittel aus dem DARP zur Verfügung balm.bund.de.

Die Umstellung auf alternative Antriebe ist nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, sondern auch für die angestrebte Diversifizierung der Fuhrparks in der Region von Bedeutung. Doch wie bei den Bussen gilt auch hier: Die finanzielle Unterstützung durch den Bund ist unverzichtbar, um den Umstieg tatsächlich umzusetzen. So bleibt es spannend, wie sich die Vorhaben der Politik in den kommenden Jahren entwickeln werden, und ob der Protest der Umweltschützer im Kampf gegen den Diesel-Bus tatsächlich Gehör findet.

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OrtDessau-Roßlau, Deutschland
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