Jubel in Stendal: Zeugnisse für Migranten-Schüler trotz Herausforderungen!
Jubel in Stendal: Zeugnisse für Migranten-Schüler trotz Herausforderungen!
Stendal, Deutschland - Am 25. Juni 2025 war es an der Sekundarschule „Wladimir Komarow“ in Stendal wieder soweit: Rund 40 Zehntklässler erhielten ihre Zeugnisse, ein bedeutender Moment in ihrem Bildungsweg. Schulleiterin Christiane Bloch betonte, wie beschwerlich dieser Weg vor allem für die Schüler war, die während der Corona-Pandemie an die Schule kamen. Die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen, denn ein hoher Anteil von 75 % der 320 Schüler hat einen Migrationshintergrund, und die Schule repräsentiert 32 Nationen.
Von den Absolventen erreichten 12 einen erweiterten Realschulabschluss und 27 einen Realschulabschluss. Besonders hervorzuheben sind die Einzelleistungen: Olha Konovalenko, die 2022 aus der Ukraine kam, beeindruckte mit einem Notenschnitt von 1,2. Soraya Khalili Vahed, deren Familie aus dem Iran stammt, erzielte den besten Schnitt mit 1,0. Elnaz Hashimi, die 2014 aus Afghanistan zugewandert ist, plant, eine Ausbildung zur Krankenschwester in Hamburg zu beginnen.
Kulturelle Vielfalt und Herausforderungen
Die hohe Anzahl an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund hat Ursachen, die vor allem im Zuzug ukrainischer Familien seit 2022 liegen. Der Anteil an Migranten ist spürbar gestiegen, was auch die Einführung einer internationalen Klasse an der Schule im Jahr 2000 erklärt. Aktuell werden dort 21 Kinder betreut. Diese multikulturelle Umgebung ist eine Bereicherung, aber bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Bildungserfolg in Deutschland häufig vom Migrationsstatus abhängt. So gelten Schüler mit familiärer Zuwanderungsgeschichte oft als bildungsbenachteiligt, wie bpb.de erklärt.
Es gibt Unterschiede beim Zugang zu Gymnasien, die je nach Generation variieren: 16,1 % der Erstgeneration besuchen das Gymnasium, während diese Zahl für die zweite Generation bereits bei 30,3 % liegt. Für die 2,5. Generation sind es sogar 35,7 %. Im Vergleich dazu sind es bei nicht zugewanderten Mitschülern 43,0 %. Die PISA-Studie 2018 zeigt zudem, dass es Unterschiede in der Lesekompetenz gibt, die sich negativ auf die schulische Laufbahn auswirken können.
Bau und Unterrichtssituation
Trotz der Vielfalt und der positiven Entwicklungen steht die Schule jedoch vor Herausforderungen. Sanierungsarbeiten, die mit Kosten von 2,6 Millionen Euro verbunden sind, ziehen sich bereits über zwei Jahre hin. Inzwischen findet der Unterricht für einige Schüler in Containern statt. Mit einer Unterrichtsversorgung von nur 59,4 % liegt die Schule unter dem landesweiten Durchschnitt, was dringend verbessert werden muss. Auch wenn die Schule im Bundesprogramm „Start-Chancen“ vertreten ist, um ein eigenes Profil zu entwickeln, herrscht Unklarheit über die finanziellen Mittel, die ihr zur Verfügung stehen. Gesamthaft stehen 20 Milliarden Euro über zehn Jahre für solche Programme bereit, finanziert von Bund und Land.
Insgesamt zeigt sich, dass die Sekundarschule „Wladimir Komarow“ sowohl eine wichtige Institution für die Integration von Migrantenkindern als auch ein Ort ist, an dem Bildungserfolge erzielte werden können. Die Mischung aus Vielfalt und Herausforderungen macht die Arbeit der Lehrer und der Schulleitung besonders anspruchsvoll, aber auch lohnend.
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Ort | Stendal, Deutschland |
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