Asiatische Hornisse bedroht Biodiversität: Experten warnen vor Schäden!

Asiatische Hornisse bedroht Biodiversität: Experten warnen vor Schäden!

Wittenberg, Deutschland - Immer wieder sorgen sie für Aufregung: Die Asiatischen Hornissen (Vespa velutina) sind in den letzten Jahren verstärkt in Deutschland aufgetreten. Wie die FAZ berichtet, wurde diese invasive Art kürzlich erstmals in Schleswig-Holstein gesichtet. In Westdeutschland ist die Asiatische Hornisse seit längerer Zeit verbreitet und wird mittlerweile als „etabliert“ eingestuft. Damit sind Sichtungen nicht mehr meldepflichtig, und die Kapazitäten der Behörden zur Bekämpfung sind begrenzt. Wer einen Nest entdeckt, sollte lieber auf Fachleute zurückgreifen, denn die Nester befinden sich oft in gefährlicher Höhe.

Die Asiatische Hornisse ernährt sich vor allem von Honigbienen und kann deren Nahrungsaufnahme erheblich beeinträchtigen. Ein Problem, das auch die Imker vor Herausforderungen stellt, da Schäden in der Imkerei auftreten können. Laut Dr. Manfred Verhaagh, Entomologe am Naturkundemuseum Karlsruhe, hat diese Art kaum natürliche Feinde und kann sich somit ungehindert vermehren. Bestäuber wie Honigbienen sind stark gefährdet, wodurch das gesamte Bestäubersystem ins Wanken geraten kann, was die Biodiversität in Deutschland zusätzlich bedroht, wie die ZDF hervorgehoben hat.

Die Bedrohung durch invasive Arten

In der Natur gibt es etwa 900 etablierte Neobiota-Arten in Deutschland, was einen Anteil von etwa 1% am gesamten Artenbestand ausmacht. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme invasiver Arten, die durch den globalen Handel und Verkehr verursacht wird. Die Bundesamt für Naturschutz zeigt auf, dass bis zu 42 Tier- und 46 Pflanzenarten auf der EU-Liste invasiver Arten stehen. Dazu gehört auch die Asiatische Hornisse, die seit ihrer ersten Sichtung in Deutschland im Jahr 2014 vor allem im Südwesten, bis nach Nordrhein-Westfalen, Fuß gefasst hat.

Ein großes Problem ist, dass invasive Arten wie die Asiatische Hornisse oft keine natürlichen Feinde in neuen Lebensräumen haben. Dies führt dazu, dass sie sich unaufhaltsam ausbreiten können. Ihre Konkurrenten um Nahrung, insbesondere andere Insekten und Bienenvölker, werden gefährdet. In Frankreich, wo ähnliche Probleme bereits bekannt sind, wurde beispielsweise ein negativer Einfluss auf die Bestäubung von Efeu-Blüten nachgewiesen.

Vorsicht ist geboten

Ein Hornissenstich ist für Menschen zwar nicht gefährlicher als der einer Honigbiene, dennoch kann er allergische Reaktionen hervorrufen. Hornissen haben die Fähigkeit, mehrfach zu stechen, im Gegensatz zu Bienen, die ihren Stachel verlieren. Sie sind nicht als aggressiv bekannt, verteidigen jedoch ihre Nester vehement und ziehen diese oft in hohe Bäume um. Die Anziehung von Zuckerquellen und süßen Früchten macht es nicht leicht, sie vom eigenen Grundstück fernzuhalten.

Die Asiatische Hornisse ist ein Beispiel für die Herausforderungen, die invasive Arten für die heimische Natur darstellen. Es liegt an uns, Wege zu finden, mit diesen Arten zu leben und gleichzeitig den Schutz unserer Biodiversität zu gewährleisten. Das ist ein Lernprozess, den wir als Gesellschaft in Zukunft noch verstärkt angehen müssen.

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OrtWittenberg, Deutschland
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