Chemnitz bereit für den Ernstfall: Neues Stromnetz bei Blackout!
Chemnitz bereit für den Ernstfall: Neues Stromnetz bei Blackout!
Chemnitz, Deutschland - In Zeiten, in denen die Welt von Cyberattacken und der Vielzahl an Herausforderungen im Energiesektor geprägt ist, macht es sich der Energieversorger Eins in Chemnitz zur Aufgabe, die Stadt für den Ernstfall zu wappnen. Am 10. Juli 2025 geht der Fokus auf das durchdachte „Schwarzstartkonzept“. Dieses wurde entwickelt, um Chemnitz im Falle eines großflächigen Stromausfalls als Inselnetz zu versorgen, unabhängig vom deutschlandweiten Verbundnetz. Wie die Volksstimme berichtet, hat Eins dafür seit Mai 2023 eine geheime Netzersatzanlage in Betrieb genommen.
Der Standort der Anlage wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Ihre Aufgabe ist es, eines der Motorenheizkraftwerke mit Spannung zu versorgen, damit die Gasmotoren schrittweise gestartet werden können. Diese übernehmen dann den stufenweisen Wiederaufbau des Stromnetzes, wobei die meisten der etwa 250.000 Chemnitzer Einwohner profitieren. Lediglich einige Stadtteile, die nach 1990 eingemeindet wurden, bleiben vorerst außen vor, wie die detaillierte Planung zeigt.
Technische Vorbereitungen und Investitionen
Eins hat in das Schwarzstartkonzept satte 1,9 Millionen Euro investiert, von denen 70 Prozent aus dem EU-Fonds zur Unternehmensförderung stammen. In einer Zeit, in der der öffentliche und private Sektor von den Auswirkungen von Blackouts betroffen sein kann, ist es für Roland Warner, den Vorsitzenden der Eins-Geschäftsführung, von großer Bedeutung, die Krisenfestigkeit des Stromnetzes zu betonen. Dabei helfen intensive Tests, die im Rahmen dieser Initiative durchgeführt wurden, um potenzielle Schwachstellen rechtzeitig zu identifizieren und zu eliminieren. Diese Tests sind Teil einer umfassenderen Vorbereitung, die auch eine virtuelle Leitwarte beinhaltet, wo die Mitarbeiter realistische Szenarien durchspielen.
Ein Beispiel für die Dringlichkeit solcher Vorkehrungen ist der jüngste Blackout in Spanien und Portugal, der im Frühjahr 2025 zahlreiche Bürger in beiden Ländern betraf. Die Folgen eines solchen Ausfalls sind weitreichend: Stillstand des öffentlichen Lebens, Produktionsstillstände, Verkehrschaos, keine Kartenzahlungen mehr möglich und selbst Heizungen und Kühlanlagen fallen aus, wie auf eins.de ausführlich thematisiert wird.
Schutz kritischer Infrastrukturen
Die Bedeutung von stabiler Stromversorgung wird besonders deutlich, wenn man die Abhängigkeit kritischer Infrastrukturen wie Energie, Wasser, Verkehr und Gesundheitsversorgung betrachtet. Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung sind Konzepte zur schnellen Wiederherstellung der Stromversorgung nach einem Netzzusammenbruch unerlässlich. Ob mit einer Top-down-Strategie durch benachbarte Stromnetze oder einer selbständigen Bottom-up-Strategie, die auf schwarzstartfähigen Kraftwerken beruht – Eins hat nun einen ersten Schritt in die richtige Richtung unternommen.
Diese Entwicklungen sind essenziell, denn der Druck auf die Stromnetzbetreiber wächst. Technische Herausforderungen durch erneuerbare Energien und die wachsende Bedrohung durch Cyberattacken machen es nötig, frühzeitig zu handeln. Zuletzt ist immer wieder das Risiko von Dominoeffekten bei einem Blackout ins Spiel gekommen, wobei Verkehrsunfälle und Einschränkungen bei Rettungsdiensten die schädlichen Folgen zusätzlich verstärken können, wie die bpb.de darauf hinweist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorbereitungen der Stadt Chemnitz unter Eins ein Schritt in die richtige Richtung sind und zur Erhöhung der Resilienz in einem zunehmend komplexen Energienetz beitragen. Mit den anhaltenden Bemühungen, ein stabiles und sicheres Stromnetz zu gewährleisten, setzt Chemnitz ein Zeichen für andere Städte, die sich auf ähnliche Szenarien vorbereiten müssen.
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Ort | Chemnitz, Deutschland |
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