Gerechtigkeitskampf für Maja: Demonstranten fordern Rückkehr nach Deutschland!

Am 2. Juli 2025 findet in Chemnitz eine Demonstration zur Unterstützung von Maja T. statt, die im Hungerstreik in Ungarn ist.
Am 2. Juli 2025 findet in Chemnitz eine Demonstration zur Unterstützung von Maja T. statt, die im Hungerstreik in Ungarn ist. (Symbolbild/NAG)

Gerechtigkeitskampf für Maja: Demonstranten fordern Rückkehr nach Deutschland!

Chemnitz, Deutschland - In der Kölner und deutschen Protestszene sorgt der Fall von Maja T. zurzeit für heftige Diskussionen und rege Mobilisierung. Am Dienstag, dem 1. Juli 2025, fand eine Spontandemonstration in Jena statt, bei der die Menschen auf die schwierige Situation der non-binären Antifaschistin Maja aufmerksam machten. Sie befindet sich im unbefristeten Hungerstreik, um gegen die unmenschlichen Haftbedingungen in Ungarn zu protestieren. Diese beinhalten unter anderem eine permanente Isolation, mangelhafte Hygiene und schlechte Verpflegung, wie Maja selbst berichtete. Ihr Anwalt Sven Richwin sprach von einem dramatischen Gewichtsverlust und einer zunehmenden Schwäche, die ihren Gesundheitszustand gefährden könnten.

Der Hungerstreik, der seit dem 5. Juni andauert, ist ein verzweifelter Versuch von Maja, die Achtung ihrer Menschenwürde und die Verbesserung ihrer Haftbedingungen einzufordern. Maja wurde vor einem Jahr rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert, trotz eines Eilantrags beim Bundesverfassungsgericht, der ihre Rückführung nach Deutschland forderte. Wie Indymedia berichtet, blieben diese Bemühungen unbeachtet, und die Auslieferung wurde mit Unterstützung Österreichs sogar mit einem Helikopter durchgesetzt.

Protestbewegung wächst

In der Folge entbrannten in mehreren deutschen Städten Protestaktionen für Maja. So fand am 14. Juni in Jena eine Demonstration unter dem Motto „Jetzt erst recht! Antifaschismus ist notwendig!“ statt, an der zwischen 5.000 und 10.000 Menschen teilnahmen. Die AktivistInnen forderten nicht nur Gerechtigkeit für Maja, sondern auch eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Repressionen gegenüber Antifaschist*innen in Deutschland. Stimmen wie die von Wolfram Janosch und Carola Rackete setzen sich ebenfalls für Maja ein und klagen über den wachsenden Druck auf antifaschistische Bewegungen in der Bundesrepublik.

In Leipzig haben sich derzeit vier junge AktivistInnen im Hungerstreik zusammengeschlossen, um auf die Bedingungen in ungarischen und türkischen Haftanstalten aufmerksam zu machen. Diese Solidaritätsaktionen sind Teil einer internationalen Kampagne, die jüngst auch in Städten wie Frankfurt und Köln stattfand. Die Unterstützung für Maja, die vorgeworfen wird, sich an einem gewalttätigen Übergriff während des „Tags der Ehre“, einem NeoNazi-Event in Budapest, beteiligt zu haben, wächst. Maja drohen im schlimmsten Fall bis zu 24 Jahre Haft.

Internationale Dimension

Währenddessen sehen sich antifaschistische AktivistInnen in anderen Ländern weniger mit derart gravierenden Repressionen konfrontiert. So schützt Italien derzeit zwei Antifaschisten vor einer Auslieferung nach Ungarn. Freitag.de hebt hervor, dass Italia Salis, eine Abgeordnete im Europaparlament, nach ihrer Wahl aus ihrer Haft entlassen wurde, während Maja in einem ungarischen Gefängnis bleibt. Solche Vergleiche verdeutlichen die besorgniserregende Situation, in der Maja und ihre MitstreiterInnen stecken.

Mit einer weiteren Demonstration am heutigen Tag, dem 2. Juli 2025, um 18:00 Uhr am Konkordia Park in Chemnitz setzen die UnterstützerInnen ein Zeichen gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus und für die Rückführung von Maja nach Deutschland. Klara Stein, eine Teilnehmerin der bisherigen Proteste, hat den Fall Maja als Beispiel für die systematische Unterdrückung von antifaschistischen Bewegungen bezeichnet.

Der Fall von Maja T. bleibt also ein zentrales und intensives Thema innerhalb der antifaschistischen Bewegung, das nicht nur lokal, sondern auch international von Bedeutung ist. Die Forderung nach Menschlichkeit und Respekt für alle Inhaftierten steht im Mittelpunkt der anhaltenden Proteste und Hungerstreiks, und der Druck auf die deutschen Behörden wächst.

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OrtChemnitz, Deutschland
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