Zwickauer Kammgarnspinnerei schließt: Auszubildende suchen neue Chancen!
Zwickauer Kammgarnspinnerei schließt: Auszubildende suchen neue Chancen!
Wilkau-Haßlau, Deutschland - In Wilkau-Haßlau, einem kleinen Ort in Sachsen, hieß es kürzlich Abschiednehmen von einer Traditionsstätte der Textilindustrie: Die Schließung der Zwickauer Kammgarnspinnerei wurde angekündigt. Mit der plötzlichen Entscheidung der Berliner Eigentümer steht ein Werk vor dem Aus, das nicht nur 170 Mitarbeiter beschäftigt, sondern auch die letzte produzierende Kammgarnspinnerei in Deutschland ist. Hauptgrund für die Schließung sind die stark gestiegenen Produktionskosten, insbesondere in den Bereichen Energie und Personal, die nicht an die Kunden weitergegeben werden können. Dies berichtet MDR.
Umso erfreulicher ist es, dass die Industrie- und Handelskammer (IHK) alles daransetzt, den 17 Auszubildenden, die derzeit in der Kammgarnspinnerei tätig sind, eine neue Perspektive zu bieten. Bereits erste Interessenten haben sich gemeldet, um die angehenden Fachkräfte in andere Betriebe zu vermitteln. Das Ziel ist klar: Jeder Auszubildende soll einen passenden Ausbildungsplatz finden, und auch die ausgelernten Lehrlinge sollen in der Region eine Anstellung erhalten.
Ein Beruf mit Zukunft
Die Ausbildung zum Facharbeiter oder zur Facharbeiterin in der Textiltechnik, speziell in der Kammgarnspinnerei, dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual in Betrieb und Berufsschule. Talentierte Nachwuchskräfte überwachen dabei modernste Maschinen zur Kammgarnherstellung, führen Qualitätskontrollen durch und kümmern sich um Wartung und Dokumentation der Produktionsabläufe. Die Anforderungen an die Auszubildenden sind hoch: Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sind unerlässlich. Zudem wird ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein erwartet, auch die Bereitschaft zur Schichtarbeit spielt eine wichtige Rolle, wie auf berufsbild.com skizziert wird.
Mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 bis 2.500 Euro brutto monatlich bieten sich den jungen Fachkräften nach Abschluss der Ausbildung durchaus gute Verdienstmöglichkeiten. Mit Erfahrung kann das Gehalt sogar auf über 3.000 Euro ansteigen. Auch die Karrierechancen sind vielversprechend: Aufstiege zu Schichtleitern oder Meistern sowie Spezialisierungen in angrenzenden Bereichen sind durchaus möglich.
Die Textilbranche im Wandel
Die Textil- und Bekleidungsindustrie hat sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Sie erzielt jährlich einen Umsatz von etwa 32 Milliarden Euro und beschäftigt rund 135.000 Mitarbeiter in etwa 1.400 Unternehmen. Besonders hervorzuheben ist, dass Deutschland im Bereich technische Textilien weltweit führend ist. Die Kampagne „Go Textile!“ lässt ebenfalls aufhorchen, denn sie zielt darauf ab, junge Menschen für Berufe in der Textilbranche zu begeistern. Unter www.go-textile.de finden sich über 150 ausbildende Unternehmen und relevante Ausbildungsstätten, wie auf azubi-nrw.de erläutert wird.
Die Zukunft für die textiltechnischen Berufe sieht gut aus. Trotz Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel haben Auszubildende in dieser Branche hervorragende Übernahmechancen. So stehen den jungen Talenten nach ihrer Ausbildung zahlreiche Möglichkeiten offen und ihre Fähigkeiten werden aufgrund der technologischen Entwicklungen und der Automatisierung auch in Zukunft gefragt sein. Die Textilproduktion, die in einigen Regionen wie Mönchengladbach und Krefeld einen hohen Stellenwert hat, wird also auch weiterhin ein attraktives Betätigungsfeld für junge Menschen sein.
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Ort | Wilkau-Haßlau, Deutschland |
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