Handwerk im Umbruch: Ostsachsen zwischen Aufschwung und Herausforderungen!

Handwerk im Umbruch: Ostsachsen zwischen Aufschwung und Herausforderungen!
Dresden, Deutschland - In Ostsachsen tut sich was im Handwerk. Die Region boomt! Laut der neusten Erhebung gibt es hier etwa 22.300 Handwerksbetriebe, und fast drei Viertel dieser Unternehmen, so berichtet die IHK Dresden, betrachten ihre Geschäftslage als gut. Ein rekordverdächtiger Wert, der zeigt, dass das Handwerk hoch im Kurs steht. Das gilt besonders in Zeiten, in denen andere Branchen mit Herausforderungen kämpfen.
Andreas Brzezinski, der Hauptgeschäftsführer der Dresdner Kammer, thematisiert die aktuelle wirtschaftliche Lage und betont, dass trotz einer positiven Resonanz auf die Geschäftslage die Steigerungsmöglichkeiten begrenzt sind. Die mittlere Auslastung der Betriebe liegt erfreulicherweise bei 91 Prozent, was für einen starken Konjunkturmotor spricht.
Herausforderungen für bestimmte Sektoren
Besonders der Bau- und Ausbauhandel, der 60 Prozent der Mitgliedsbetriebe ausmacht, gibt der Wirtschaft Auftrieb. Doch nicht alle Bereiche sind im Aufwind. Bäcker und Fleischer klagen über rückläufige Aufträge, während das Kfz-Gewerbe unter dem Druck des Dieselskandals und steigenden Abgasüberprüfungen leidet. Die Probleme sind also vielfältig und oft regional unterschiedlich ausgeprägt.
Ein interessanter Aspekt ist die Entwicklung im ländlichen Raum, wo ein Rückgang der Betriebe um bis zu 5,4 Prozent innerhalb von fünf Jahren dokumentiert wurde. Gründe hierfür sind demografische Veränderungen, Infrastrukturprobleme sowie Nachwuchsengpässe. „Es liegt was an“, meint Kammerpräsident Jörg Dittrich und fordert von der Politik massive Investitionen in strukturschwache Regionen wie die Lausitz. Eine Sonderwirtschaftszone mit schneller Planungsumsetzung würde helfen, hofft er.
Geist der Veränderungen im Handwerk
Parallel zu den aktuellen Entwicklungen hat Historiker Matthias Donath mit seinem Werk „Wandel des Wirtschaftsbereichs Handwerk beim Übergang von Planwirtschaft zu sozialer Marktwirtschaft“ eine spannende Analyse der Zeit von der Friedlichen Revolution bis zur Wiedervereinigung geschaffen. Dieses Buch, das in Ostsachsen erschienen ist, verbindet zahlreiche Zeitzeugenberichte von Handwerkern, Vertretern der Handwerksorganisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und gibt jüngeren Lesern einen authentischen Einblick in eine bewegte Epoche. Die spannend gestalteten Seiten, mit vielen Fotos und Grafiken, machen Lust auf einen Blick zurück in die Vergangenheit.
Einziger Wermutstropfen, die Herausforderungen der Gegenwart, so lassen die aktuellen Umfragen des handwerklichen Sektors vermuten. Neun von zehn Firmen prognostizieren, dass die gegenwärtige Stabilität von Aufträgen trotz gestiegener Preise nicht mehr lange Bestand haben könnte. Auch wenn die Stimmung im Handwerk insgesamt positiv ist, mahnen Experten zur Wachsamkeit.
Handwerkszukunft gestalten
Die Kammer sieht als Lösungsansatz die Erhaltung und den Ausbau wichtiger Infrastrukturen. Vorschläge zur Einführung eines sachsenweiten Azubi-Tickets und ein flächendeckender Breitbandausbau stehen ganz oben auf der Liste der dringenden Forderungen.
Die Handwerkszählung von Destatis liefert derweil wichtige Daten über das zulassungs- und zulassungsfreie Handwerk in Deutschland. Diese Informationen sind auch für die Ostsachsen von Relevanz, da sie eine Basis für die strategische Planung und die zukünftige Förderung der Ausbildungsplätze in der Region darstellen.
Die Region hat viel Potenzial, aber auch einige Hürden vor sich. Den Herausforderungen gilt es mit einem guten Händchen und einem klaren Plan zu begegnen, um auch in Zukunft eine blühende Handwerkslandschaft zu erhalten – für alle, die hier wohnen und arbeiten.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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