Lichtschutz für Fledermäuse: Faszination Schlössernacht in Dresden!
Lichtschutz für Fledermäuse: Faszination Schlössernacht in Dresden!
Dresden, Deutschland - In Radebeul wird in diesen Tagen viel diskutiert, denn die jährliche Schlössernacht steht vor der Tür. Und nicht nur die Festlichkeiten sind im Fokus, sondern auch der Schutz unserer kleinen fliegenden Freunde – der Fledermäuse. Die Veranstaltung, die am 19. Juli 2025 stattfinden wird, hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Verantwortung für Natur und Umwelt ernst zu nehmen. Ein angepasstes Lichtkonzept sorgt dafür, dass insbesondere die bedrohte Kleine Hufeisennase geschützt bleibt, die im Römischen Bad ihr Zuhause hat. MDR berichtet, dass der technische Leiter Peter Acs zwei Projektoren einsetzen wird, die speziell die Frontseite des Römischen Bades in Szene setzen sollen, während der Rest im Dunkeln bleibt.
Das Anliegen, die Lichtverhältnisse entsprechend zu gestalten, kommt nicht von ungefähr. Denn gerade die Lichtverschmutzung stellt ein großes Problem für Fledermäuse dar, die nachtaktiv sind und auf ihre Umgebung angewiesen sind. Ihr Echo-Signal reicht nur etwa fünf Meter weit, was bedeutet, dass sie sich orientieren müssen, um Unfälle mit Autos zu vermeiden. Fledermausschutz Sachsen hebt hervor, dass die Kleine Hufeisennase typischerweise nah am Boden fliegt, was sie besonders verletzlich macht. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h an der Waldschlösschenbrücke ist ein Beispiel für präventive Maßnahmen, die nicht zuletzt von Experten wie Wolfgang Hahn von pro bios unterstützt werden, um diesen Tieren das Ausweichen zu erleichtern.
Lichtschutz für die Nachtaktive
Die Herausforderungen der Lichtverschmutzung betreffen nicht nur die Veranstaltungen in Radebeul, sondern sind ein breites Thema in der biologischen Forschung und im Naturschutz. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie sehr zu helles Licht die Nachttierwelt beeinflusst. Die Deutsche Fledermauswarte bietet umfassende Einblicke in die Auswirkungen von künstlichem Licht und erläutert, dass die empfindlichsten Arten wie Myotis-, Plecotus- und Rhinolophus-Arten durch die Beleuchtung stark beeinträchtigt werden können. Es ist entscheidend, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um negative Effekte zu reduzieren. Dazu zählen beispielsweise Abschattungen oder die Schaffung von Dunkelkorridoren.
In Radebeul hat sich die Stadtverwaltung stark für diese Themen eingesetzt. Die gute Einigung zwischen der Künstlichen Leiterin Sylvia Grodd und den Behörden zeigt, dass Umwelt- und Veranstaltungsschutz Hand in Hand gehen können. Der Schutz der Fledermäuse ist seit jeher Teil der Schlössernacht und wird durch städtische Auflagen unterstützt. Die Veranstaltung erwartet in diesem Jahr bis zu 6.000 Besucher, eine Regelung, die bereits seit 15 Jahren besteht.
Ein Blick auf die Fledermauspopulation
Interessant ist auch der Rückblick auf die Bestände der Kleinen Hufeisennase in Sachsen. Diese Art war lange Zeit vom Aussterben bedroht, bedingt durch den Einsatz von DDT in der Landwirtschaft. Aber Dank gezielter Schutzmaßnahmen zeigt sich eine leichte Erholung der Population, die vor allem in den südlichen Tälern der Elbnebenflüsse zu finden ist. Ihre Sommerquartiere befinden sich oft in Dachböden, während sie im Winter in Stollen oder Bergwerken Zuflucht suchen.
Die Schlössernacht wirft somit ein Schlaglicht auf ein wichtiges Thema: Wie können wir unsere Feste feiern und gleichzeitig die Natur achten? Der Veranstalter leistet mit dem angepassten Lichtkonzept einen wertvollen Beitrag zum Fledermausschutz und zeigt, dass Umweltschutz und Freude am Feiern durchaus zusammenpassen. Vielleicht ist das die perfekte Balance, die andere Veranstaltungen auch übernehmen sollten!
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Ort | Dresden, Deutschland |
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