Erster Ungar-Absolvent kämpft gegen Ärztemangel in Zwickau!

Erster Ungar-Absolvent kämpft gegen Ärztemangel in Zwickau!
Zwickau, Deutschland - Im Kampf gegen den Ärztemangel in Sachsen gibt es jetzt positive Nachrichten. Maximilian Braun, der erste Absolvent eines Medizinstudiums an der Universität Pécs in Ungarn, hat seine Arbeit als Hausarzt in Zwickau begonnen. Dies ist nicht nur ein persönlicher Erfolg für den 32-Jährigen, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in der Region. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hebt die Bedeutung der langfristigen Sicherstellung ärztlicher Versorgung hervor, insbesondere in Anbetracht der langen Ausbildungszeiten, die dringend erforderlich sind, um dem Bedarf gerecht zu werden. Diesachsen.de berichtet, dass in Sachsen über 370 Hausarztstellen unbesetzt sind, wobei vor allem in ländlichen Gebieten ein akuter Mangel herrscht.
Die Situation wird in den nächsten Jahren weiter angespannt, da etwa 30 Prozent der derzeit praktizierenden Hausärzte in Sachsen über 60 Jahre alt sind und bald in Rente gehen. Diese demografischen Veränderungen verdeutlichen den dringenden Bedarf an Praxisnachfolgern. Das Projekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“, das seit 2013 besteht, zielt darauf ab, dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Jährlich werden 40 Studienplätze für einen deutschsprachigen Medizinstudiengang an der Universität Pécs angeboten, und die Finanzierung erfolgt durch die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen, die sächsischen Krankenkassen sowie das Land.
Details zum Studienprogramm
Bewerber für das Programm müssen einen Abiturdurchschnitt von 2,6 oder besser vorweisen und sich verpflichten, nach ihrem Abschluss mindestens fünf Jahre als Hausarzt in unterversorgten Regionen in Sachsen zu arbeiten. Dies schließt die Städte Leipzig, Markkleeberg, Dresden und Radebeul aus. Die Studiengebühren von 7.800 Euro pro Semester werden von verschiedenen Institutionen getragen. Derzeit sind 213 Teilnehmende im Programm, darunter 164 noch im Studium. Seit 2019 sind bereits 49 Absolventen nach Sachsen zurückgekehrt, um ihre Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin zu absolvieren. Dennoch gab es auch einige Studienabbrüche, aber das Programm zeigt bereits jetzt erste Früchte.
Die Ministerin bezeichnet das Projekt als entscheidenden Baustein für die künftige Sicherstellung ärztlicher Versorgung im ländlichen Raum. Neben dem Hauptprogramm gibt es das Landarztprogramm, das zusätzliche 20 Plätze für Interessierte ohne Einser-Abitur bietet und die Teilnehmer zu einer hausärztlichen Tätigkeit in unterversorgten Regionen verpflichtet. Außerdem gibt es Anreize für Ärzte, die über das Renteneintrittsalter hinaus praktizieren. Innovative Ansätze wie Telemedizin und mobile Praxen werden ebenfalls getestet, um die ländliche medizinische Versorgung zu unterstützen.
Der Bedarf an Ärzten wächst
Laut dem Krankenhaus-Barometer 2019 haben über 75 Prozent der befragten Krankenhäuser Schwierigkeiten, offene ärztliche Stellen zu besetzen. Bis 2035 wird ein Mangel von rund 11.000 Hausärzten prognostiziert, was fast 40 Prozent der Landkreise in Deutschland betrifft. Die Ursachen für den Ärztemangel sind vielfältig, unter anderem die unattraktive ländliche Region und die hohen Anforderungen an die Ausbildungsplätze. Der Masterplan Medizinstudium 2020 wurde ins Leben gerufen, um die Allgemeinmedizin attraktiver zu machen und die Zahl der Mediziner in unterversorgten Gebieten zu erhöhen. DUZ.de hebt zudem hervor, dass der Bedarf an niedergelassenen Ärzten, besonders in der Hausarztversorgung, enorm hoch ist.
Die Perspektiven für die Ausbildung von Medizinstudenten im Ausland sind daher von entscheidender Bedeutung. In den letzten Jahren haben immer mehr junge Menschen die Option gewählt, in Ländern wie Ungarn Medizin zu studieren. Dieser Trend ist nicht nur eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach Studienplätzen in Deutschland, sondern auch eine Chance für viele, ihren Traum, als Arzt anderen zu helfen, zu verwirklichen. Das Projekt in Sachsen stellt einen wichtigen Beitrag dar, die regionale medizinische Versorgung zu sichern und den bevorstehenden Ärztemangel zu bekämpfen.
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Ort | Zwickau, Deutschland |
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