Kabelwerk Meißen: Aufbruch mit neuen Verträgen und frischem Wind!

Kabelwerk Meißen: Aufbruch mit neuen Verträgen und frischem Wind!

Meißen, Deutschland - Im traditionsreichen Kabelwerk in Meißen, das mittlerweile auf eine beeindruckende 150-jährige Geschichte zurückblicken kann, stehen die Zeichen auf Veränderung und Aufbruch. Seit September 2024 lenkt Kai Kubatzky als neuer Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens, das seit 2012 im Besitz von Helukabel, einem international tätigen Familienunternehmen, ist. In den vergangenen drei Jahren hat das Kabelwerk zweistellige Millionenbeträge in die Modernisierung investiert, wobei die Umstrukturierung des Managements eine zentrale Rolle spielt. Die Belegschaft von rund 160 Mitarbeitern hofft, durch verbesserte Arbeitsbedingungen und die Einbeziehung in betriebliche Entscheidungen neue Fachkräfte zu gewinnen.

Doch die letzten Jahre waren nicht immer einfach. Betriebsratsvorsitzender Knut Reiche berichtet von einer großen Unzufriedenheit in der Belegschaft, insbesondere angesichts von Streiks in 2020 und 2021, die auf unzureichende Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne hinweisen sollten. Mit dem neuen Tarifabschluss, der im April dieses Jahres nach intensiven Verhandlungen mit der IG Metall erreicht wurde, scheint es nun Licht am Ende des Tunnels zu geben. Wie Sächsische.de berichtet, wurde eine Lohnerhöhung um 17 Prozent innerhalb von 19 Monaten vereinbart. Zudem sollen weitere Erhöhungen für 2026 folgen, was die Stimmung im Unternehmen merklich hebt.

Neue Perspektiven durch Tarifverhandlungen

Das Ergebnis der Tarifverhandlungen bietet nicht nur höhere Einkommen, sondern auch mehr Sicherheit für die Mitarbeiter. Rückblickend nennt der Betriebsrat eine rückwirkende Entgelttabelle ab dem 1. Januar 2025, mit verschiedenen Erhöhungen je nach Eingruppierung. Zudem wird das Entgelt in der Eckentgeltgruppe E5 um gut 16 Prozent steigen. Solche Maßnahmen sollen helfen, die Attraktivität des Kabelwerks als Arbeitgeber zu steigern.

Der Prozess der Neuausrichtung beinhaltet auch einen Beteiligungsprozess, in dem die Arbeitnehmer aktiv an den Veränderungen im Betrieb teilnehmen können. Dieser wird durch einen Lenkungsausschuss zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung strukturiert. IG Metall hebt hervor, dass die Erkenntnis über die Notwendigkeit einer konstruktiven Zusammenarbeit zu einem positiven Verlauf der aktuellen Tarifrunde entscheidend beigetragen hat.

Vorhandene Herausforderungen

Dennoch stehen dem Kabelwerk erhebliche Herausforderungen bevor. Hohe Strompreise und gesteigende Rohstoffpreise, beispielsweise bei Brandhemmern, die um 360 Prozent gestiegen sind, setzen dem Unternehmen stark zu. Zudem gibt es immer wieder Probleme mit der Zuverlässigkeit der Lieferungen und starke Marktschwankungen. In dieser Lage betont Kubatzky die Wichtigkeit von Kommunikation auf Augenhöhe und Transparenz, um gemeinsam einen Weg durch die stürmischen Gewässer der Industrie zu finden.

Die Erfolgsstory des Kabelwerks in Meißen ist noch lange nicht zu Ende. Mit einem optimistischen Blick in die Zukunft und dem festen Willen, die Herausforderungen zu meistern, will das Management-Team sicherstellen, dass das Unternehmen auch weiterhin als einer der Hauptakteure in der Kabel- und Leitungsfertigung bestehen kann. In Kohlenstoffzeiten kann ein gutes Händchen nicht schaden!