Waldbrand Gohrischheide: Feuerwehr kämpft gegen Glutnester!
Waldbrand Gohrischheide: Feuerwehr kämpft gegen Glutnester!
Gohrischheide, Deutschland - In der Gohrischheide, einem idyllischen Waldgebiet in Sachsen, hält seit Anfang Juli ein Waldbrand die Einsatzkräfte in Atem. Die Lage hat sich zwar stabilisiert, doch die Gefahr ist längst nicht gebannt. Aktuell gibt es noch Glutnester, die ständig neu bekämpft werden müssen. Rund 400 Feuerwehrleute, unterstützt von Technischem Hilfswerk (THW) und Polizei, sind im Einsatz, um die Flammen in Schach zu halten. Dies berichtet der Stern.
Das Landratsamt schätzt, dass etwa 2.400 Hektar des Waldes betroffen sind – das entspricht mehr als drei Vierteln der Gesamtfläche der Gohrischheide. Die Bewohner der nahen Ortschaft Heidehäuser konnten nach einer Evakuierung am Dienstag wieder in ihre Häuser zurückkehren, da die Behörden die Maßnahmen aufgehoben haben.
Koordination der Einsatzkräfte
Die Bahnstrecke zwischen Riesa/Bogendreieck Zeithain und Falkenberg ist zwar nicht direkt vom Brand betroffen, wurde jedoch aus Vorsichtsgründen von den Behörden gesperrt. Bahnmitarbeitende dürfen das Areal nicht betreten, während die Zugverbindungen vorwiegend dem Güterverkehr vorbehalten sind. Der Güterverkehr muss teils weiträumige Umleitungen nutzen; gelegentlich werden auch Fernzüge zwischen Berlin und Dresden über diese Strecke umgeleitet, wie MDR informiert.
Das THW hat eine umfangreiche Wasserförderung eingerichtet. Aus einer Kiesgrube bei Boragk werden mit großen Pumpen kontinuierlich Wasser über eine 2,5 Kilometer lange Schlauchstrecke befördert. Dort haben sich mehrere Wasserblasen für Feuerwehr und Landwirte zur Entnahme angesammelt. Der Bedarf an Wasser ist groß und die technischen Ressourcen wurden aufgestockt, um sicherzustellen, dass die Einsatzkräfte optimal gerüstet sind.
Lernprozesse und neue Taktiken
Landrat Ralf Hänsel (CDU) hebt hervor, dass die Lehren aus dem verheerenden Waldbrand im Jahr 2022 zu Verbesserungen in der Brandbekämpfung geführt haben. So wurden Zufahrten ins Waldgebiet ausgebaut, und Schneisen geschlagen, um einen schnelleren Zugang für die Feuerwehr zu ermöglichen. Dennoch kritisiert der Deutsche Feuerwehrverband, dass die Ausstattung der Einsatzkräfte nicht für die heutige Waldbrandgefahr optimal ist. Deutschland hinkt bei der Beseitigung von alten Munitionsresten hinter anderen Ländern wie Polen her und es gab nie eine vollständige Beseitigung in der Gohrischheide, da die Kosten zu hoch seien.
Ein zentraler Punkt bei der Brandbekämpfung ist die Entwicklung neuer Löschtaktiken. Häufig wurde bisher von der Straße aus gelöscht und versucht, das Unterholz zu vernässen. Diese Methode hat jedoch ihre Tücken: Das Feuer kann sich an die bewässerten Bereiche heranarbeiten und, wenn diese austrocknen, bleibt brennfähiges Material zurück. Ein Umdenken ist hier gefragt, um die Gefahren für die Region langfristig zu minimieren.
Die Problematik von Waldbränden hat in den letzten Jahren zugenommen, was auch die Bedeutung des Waldes als Schutz- und Erholungsraum unterstreicht. In Deutschland werden seit den 1970er-Jahren Waldbranddaten zusammengeführt, um gegen diese Bedrohung gewappnet zu sein. Ziel ist es, die Fläche und Anzahl der Waldbrände in Zukunft zu verringern. Hierzu ist die Sammlung und Auswertung von Daten unerlässlich, wie BLE berichtet.
In diesen herausfordernden Zeiten bleibt die Hoffnung, dass die Anstrengungen der Einsatzkräfte bald belohnt werden und die Gohrischheide das Feuer überwinden kann, sodass die wunderschöne Landschaft bald wieder in voller Pracht erblühen kann.
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Ort | Gohrischheide, Deutschland |
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