Döbelner Störche: Erfolgreicher Nachwuchs und beringte Jungtiere!

Kai Schaarschmidt beringt Nachwuchs von Störchen in Döbeln, Mittelsachsen, und berichtet über Bruterfolge und Futterversorgung.
Kai Schaarschmidt beringt Nachwuchs von Störchen in Döbeln, Mittelsachsen, und berichtet über Bruterfolge und Futterversorgung. (Symbolbild/NAG)

Döbelner Störche: Erfolgreicher Nachwuchs und beringte Jungtiere!

Großbauchlitz, Deutschland - In Döbeln gibt es Grund zur Freude: Die Störche haben in diesem Jahr reichlich Nachwuchs bekommen. Kai Schaarschmidt, der Storchenbeauftragte für Mittelsachsen, war diese Woche erneut im Einsatz, um die gefiederten Bewohner einer historischen Industrieanlage zu beringen. Auf einem 26 Meter hohen Schornstein des Autohandels Daniel hat ein Storchenpaar in den vergangenen vier Jahren ein Nest errichtet und zieht heuer drei Jungtiere groß.

Im ersten Jahr der Ansiedelung schlüpften bereits vier Küken, doch nicht immer verlief die Aufzucht der kleinen Störche ohne Schwierigkeiten. Nur einmal blieb der Bruterfolg aus, und zwar wegen Futtermangels. Im aktuellen Jahr ist die Futterversorgung jedoch optimal, was sich am guten Ernährungszustand der drei Jungvögel zeigt. Zwei von ihnen sind größer als das dritte, das etwas später geschlüpft ist.

Die Beringung der Jungtiere

Die Beringung stellt eine wichtige Maßnahme zur Erforschung der Störche dar. Schaarschmidt bringt während seiner Kontrollen mit einem speziellen Kletterset und Eisenstangen die Ringe an. Da die Beringung in ungeraden Jahren am linken Bein erfolgt, kommen die Neuankömmlinge mit einem stabilen Kunststoffring und einem Metallring daher. Im Schnitt werden Störche zwischen acht und zehn Jahre alt, dennoch hat der älteste bekannte Storch das beeindruckende Alter von 30 Jahren erreicht.

Um zu den Nestern zu gelangen, erklimmt der Storchenbeauftragte die hohen Schornsteine in seiner Freizeit, da er nicht an alle Privatgrundstücke Zugang hat. Insgesamt hat er in diesem Jahr bereits 36 Junge beringen können. In Hartha findet sich ein weiteres Nest mit vier Jungstörchen, während in Polditz, dem ältesten Storchenstandort, diesmal kein Bruterfolg verzeichnet werden konnte.

Störche unter Beobachtung

Die Begleitung der Beringungshandlung hat nicht nur Regionalcharakter. In anderen Regionen Deutschlands haben Storchenbeauftragte ähnliche Aufgaben übernommen. Als Beispiel berichten sowohl der Markus Hörster über die Beringung von Jungstörchen in Osterode am Fallstein als auch das NPZ, das erklärt, wie die Ringe an die Störche angelegt werden. In der Schweiz, wo Jungtiere mit Ringen am rechten Bein ausgestattet werden, bevorzugt man, sie in geraden Jahren zu beringen. Diese verschiedenen Ansätze zeigen, wie wichtig der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Storchenbeauftragten sind.

Am Ende des Tages wird sich zeigen, ob die Maßnahmen Früchte tragen werden. Reza Rahmati, der Besitzer des Grundstückes, war anfangs von den Störchen kaum begeistert, da deren Kot seine Gebrauchtwagen bespritzte. Doch zunehmend könnte er vielleicht die Vorzüge der Storchenschar erkennen, die sich mehr und mehr zu einem zauberhaften Teil des Döbelner Stadtbildes entwickeln.

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OrtGroßbauchlitz, Deutschland
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