Leisniger Grundschüler kämpfen mit Protestsong gegen Lehrerverlust!
Leisniger Grundschüler kämpfen mit Protestsong gegen Lehrerverlust!
Leisnig, Deutschland - In Leisnig sorgt die bevorstehende Abordnung einer beliebten Lehrerin für Aufregung und Unruhe unter Schülern und Eltern. Zur Zeugnisausgabe erhielten die Drittklässler der örtlichen Grundschule die überraschende Nachricht, dass ihre Klassenlehrerin an eine Oberschule in Döbeln versetzt werden könnte. Dieses plötzliche Zwangs-Manöver hat zahlreiche emotionale Reaktionen ausgelöst, besonders bei den Kindern, die die Lehrerin seit der ersten Klasse schätzen. Die Eltern ließen sich nicht lange bitten und starteten eine Petition mit über 1.000 Unterschriften gegen die Maßnahme, wie Sächsische.de berichtet.
Die Sorge um die Bildung und die emotionale Bindung der Schüler zu ihrer Lehrerin sind klar verständlich. Doch die Rückmeldungen des Landesamtes für Schule und Bildung waren für die Eltern unzureichend. Die plötzlichen Abordnungen, die oftmals zu Schuljahresbeginn oder Ende erfolgen, werfen Fragen auf, insbesondere wenn man die Situation vieler Schulen in Nordrhein-Westfalen betrachtet. Dort sind bis Ende des laufenden Schulhalbjahres über 800 Abordnungen vorgesehen. Besonders die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert diese kurzfristigen Entscheidungen: „Die Gesundheit der Lehrkräfte muss an erster Stelle stehen“, erklärt Simone Flissikowski von der GEW, wie die WDR berichtet.
Ein Lied der Solidarität
Um ihrer Klassenlehrerin den Rückhalt zu geben, entwickelte ein einfallsreicher Schüler die Idee, einen Protestsong zu kreieren. Inspiriert von dem Lied „Kann mich irgendjemand hör’n?“ aus dem beliebten Film „Die Schule der magischen Tiere“, wurde ein neuer Text verfasst. Die Schüler trafen sich in einer Kirche, um ihre Botschaft aufzunehmen. Im begleitenden Video wird das Maskottchen der Klasse, ein Fuchs-Kuscheltier namens Frieda, gezeigt. Frieda hat bereits Generationen von Schülern begleitet, wobei ihre Erlebnisse im „Friedas Tagebuch“ festgehalten werden. Dieses Ritual zeigt nicht nur die Bindung zu ihrer Lehrerin, sondern auch den Gemeinschaftssinn der Schüler.
Die Eltern sind in engem Austausch und berichten von viel Zustimmung für ihre Aktionen. Gemeinsam fordern sie eine Überarbeitung der Vorgehensweise bei Lehrereinstellungen und -abordnungen. Denn trotz der beständigen Abordnungen bleibt die Sorge um die Lehrversorgungsituation ein drängendes Thema. Der Bildungsrat hat jüngst verschiedene Vorschläge gemacht, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, darunter auch die Reform der Lehrerbildung und die temporäre Kürzung der Stundentafeln. Deutsches Schulportal hebt hervor, dass laut einer Schulleitungsumfrage an jeder zweiten Schule Stellen unbesetzt bleiben, was den Druck auf die Lehrer und deren Einsätze weiter erhöht.
Die Situation in Leisnig steht somit beispielhaft für die größeren Herausforderungen im Bildungssystem, die durch den anhaltenden Lehrermangel und die Politik der Abordnungen deutlich werden. Die Eltern und Schüler fordern nicht nur das Wohl der eigenen Lehrerin, sondern auch eine grundlegende Überarbeitung der Strukturen, die dieses Problem verursachen. Die Fragen um die zukünftige Klassenleitung bleiben vorerst unbeantwortet und die Unsicherheit stellt sowohl für Schüler als auch für Eltern eine große Belastung dar. Es bleibt abzuwarten, ob die Stimmen der Leisniger Schule den gewünschten Erfolg bringen werden.
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Ort | Leisnig, Deutschland |
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