Torgau trauert: Radsportlegende Günter-Werner Klaus verstorben!

Torgau trauert: Radsportlegende Günter-Werner Klaus verstorben!

Torgau, Deutschland - Am 30. Juni 2025 ist der ehemalige Radsporttrainer Günter-Werner Klaus verstorben, nur wenige Tage vor seinem 86. Geburtstag. Der in der ostdeutschen Radsportszene weithin bekannte Trainer, der fortan oft als „Der Schwarze“ bezeichnet wurde, hatte bis zum Schluss ein brennendes Interesse am Radsport. İmaginationen sind vielschichtig, aber in diesem Fall ist eines klar: Klaus hinterlässt eine große Lücke in der Radsportgemeinschaft Torgaus. Sein Lebensweg war durch eine schwere Parkinson-Erkrankung gezeichnet, die ihm jedoch nicht den Spaß am Sport nehmen konnte – über Fernsehsendungen und Zeitungsberichte blieb er stets informiert über die Geschehnisse im Radsport.

Günter-Werner Klaus lebte in Torgau und trainierte bis 2005 Radsportler bei der BSG Lokomotive Torgau und später beim TSV Blau-Weiß Torgau. Unter seiner Obhut kamen zahlreiche Talente hervor, die nicht nur an DDR-Sportschulen delegiert wurden, sondern auch internationale Erfolge errangen. Zu den herausragenden Sportlern zählen Namen wie Simona Höfig, Virginia Hennig und die Rieger-Brüder. Dadurch wurde die BSG Lokomotive in den 60ern und 70ern zu einer echten Radsport-Hochburg in der DDR, was die Bedeutung von Klaus unterstreicht. Kein Wunder, dass sein Tod das Ende einer Ära im Torgauer Radsport markiert.

Ein Erbe in der Gemeinschaft

Der Radsport hat in Torgau eine lange Tradition, welche Klaus maßgeblich mitgeprägt hat. Aus seinen Reihen haben sich viele Talente entwickelt, darunter auch seine Tochter Annett, die von 1984 bis 1989 an der Sportschule in Gera trainierte. Klaus‘ Familie ist ebenfalls sportlich aktiv; seine Enkelkinder, Sophie und Manuel, zeigen mit ihrem Engagement, dass der Sport und die Werte, für die er einstand, weiterleben.

Besonders erfreut war Klaus über die Wiederbelebung des Torgauer Radsports durch das Continental-Team „Team Isaac Torgau“. Am 11. September findet ein Treffen ehemaliger Radsportler der BSG Lokomotive Torgau in Torgau statt, zu dem auch Klaus’ ehemalige Schützlinge wie Thomas und Andreas Rieger sowie Mario Steinich teilnehmen werden. Anlass des Zusammenkommens ist der Sparkassen-HeideRadCup, der hier erstmals ausgetragen wird. Die Radsportfreunde haben unzählige Geschichten aus ihrer aktiven Zeit zu teilen, darunter den Bronzeplatz bei der DDR-Meisterschaft im Mannschaftszeitfahren 1975 – dank der soliden Trainingsmethoden, die Klaus eingeführt hatte.

Der Wandel im deutschen Radsport

Der Radsport in der DDR war stark geprägt von einem staatlich organisierten Leistungssport. Im Zuge der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung kam es zu grundlegenden Veränderungen. Die Rahmenbedingungen für Sportler änderten sich drastisch. Das Staatsdefizit in der DDR sorgte für Versorgungsmängel, und auch der Bedarf an Rennrädern stieg rapide an. Vor der Maueröffnung wurde der Sport, in dem die DDR international führend war, feurig diskutiert: So planten der DTSB und die Sportverwaltung Reformen, die jedoch die Bedürfnisse der Athleten oft nur unzureichend berücksichtigten.

Ein Wandel der Werte und Prioritäten ist sichtbar geworden. Während in der DDR an der Ausbildung und Förderung von Talenten festgehalten wurde, legte der Sport in der Bundesrepublik einen größeren Fokus auf den Breitensport. Kritische Stimmen aus der Bezugsbasis forderten nach der Wende umfassendere Entwicklungen und eine Demokratisierung des Sportsystems, die auch weiterhin nötig sind, um die Erfolge von einst zu wiederholen.

So bleibt die Erinnerung an Günter-Werner Klaus lebendig und wird die Torgauer Radsportgemeinschaft weiterhin prägen. Sein Schaffen und sein Engagement für die nächste Generation sind ein wertvoller Teil der Geschichte des Radsports in der Region. Klaus, der bis zu seinen letzten Tagen ein große Leidenschaft für den Radsport bewahrte, wird in den Herzen seiner Schüler und der Gemeinschaft weiterleben.

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OrtTorgau, Deutschland
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