Pestizidrückstände auf frischen Lebensmitteln: Alarm in Sachsen!

Pestizidrückstände auf frischen Lebensmitteln: Alarm in Sachsen!

Sachsen, Deutschland - Die Diskussion um Pestizidrückstände in Lebensmitteln gewinnt zunehmend an Brisanz. Laut den aktuellen Ergebnissen einer Kleinen Anfrage des BÜNDNISGRÜNEN-Landtagsabgeordneten Wolfram Günther, die in Sachsen durchgeführt wurde, gaben von 2021 bis 2024 über 50 % der kontrollierten Frischeprodukte Anlass zur Sorge. Besonders alarmierend ist die Situation bei frischem Obst, wo satte 75 % der Proben Pestizidrückstände aufwiesen, wie Gruene-fraktion-sachsen.de berichtet.

Günther bringt es auf den Punkt: „Pestizide haben in Lebensmitteln nichts verloren!“ Seine Analyse lässt darauf schließen, dass der Einsatz von Pestiziden nicht nur ansteigt, sondern dass diese auch in Flüsse und Grundwasser gelangen. Das wirft Fragen zur Lebensmittelsicherheit auf, besonders in einem Land, das sich den Schutz von Konsumenten auf die Fahnen schreibt. Die Kontrollen der Lebensmittel sind zwar gut, jedoch variieren sie stark zwischen den Landkreisen, was die Situation nicht eben erleichtert.

EU-weite Entwicklungen

Aus einer weiteren Untersuchung, die 2022 von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlicht wurde, geht hervor, dass in der Europäischen Union insgesamt 110.829 Lebensmittelproben genommen wurden. Das ist ein Anstieg um 25 % im Vergleich zum Vorjahr. Erfreulicherweise lagen 96,3 % dieser Proben innerhalb der gesetzlich zulässigen Werte. Dennoch sind die verbleibenden 3,7 % nicht zu ignorieren, da sie gesundheitliche Risiken darstellen könnten, wie efsa.europa.eu feststellt.

Von den im Rahmen des EU-koordinierten Kontrollprogramms (EU MACP) analysierten 11.727 Proben waren 98,4 % in Ordnung. Trotzdem sind die 1,6 % der Proben, die die Grenzwerte überschritten, ein Warnsignal. Besonders die Überschreitungen bei bestimmten Gemüsesorten wie Kopfkohl und Tomaten sind ein weiterer Grund zur Besorgnis. Während die Gesamtrate der Überschreitungen von 2 % im Jahr 2019 auf 1,6 % im Jahr 2022 zurückging, zeigt sich, dass das Risiko bei bestimmten Produkten wieder ansteigt.

Die lokale Perspektive

Der Unterschied zwischen Lebensmitteln aus Deutschland und der EU im Vergleich zu Importprodukten aus außereuropäischen Ländern ist deutlich: Während heimische und europäische Produkte gut abschneiden, sind die Rückstände bei Importen oft problematischer. Hier könnte eine Stärkung bio-regionaler Lebensmittelproduzenten ein sinnvoller Schritt sein, um die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen und den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren.

Die Erklärungen von Günther und die Daten der EFSA verdeutlichen eines ganz klar: Es ist höchste Zeit, dass die Verbraucher:innen besser informiert werden und Unternehmen sowie Behörden zusammenarbeiten, um die Qualität und Sicherheit unserer Lebensmittel zu verbessern. Die nächste Zeit könnte entscheidend dafür sein, wie wir in Zukunft mit dem Thema Pestizide in Lebensmitteln umgehen.

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OrtSachsen, Deutschland
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