Wissenschaftler in Sachsen-Anhalt wehren sich gegen AfD-Angriffe!

Wissenschaftler in Sachsen-Anhalt wehren sich gegen AfD-Angriffe!

Sachsen-Anhalt, Deutschland - Mehr als 1.700 Wissenschaftler*innen und Studierende aus dem deutschsprachigen Raum haben heute einen eindringlichen Appell an die Landesregierung Sachsen-Anhalts gerichtet. Anlass ist ein umstrittener Antrag der AfD-Fraktion, der unter dem Titel „Wissenschaft statt Manipulation – Genderpolitik an Hochschulen einstellen!“ führt. Dieser Antrag zielt darauf ab, die Gleichstellungspolitik an Hochschulen abzuschaffen und Gender Studies zu delegitimieren. Damit sieht das Netzwerk EN:DIRA Ost den wissenschaftlichen Diskurs und die akademische Freiheit in Gefahr, denn es handelt sich hierbei um einen direkten Angriff auf demokratische Werte und die Wissenschaftsfreiheit. Laut Dubisthalle erkannten rund 800 der Unterzeichnenden die Dringlichkeit der Situation und stammen direkt aus Sachsen-Anhalt.

Hier wird auch darauf hingewiesen, dass ungefähr 200 Unterzeichnende anonym bleiben mussten, aus Angst vor möglichen Repressionen, die sie möglicherweise wegen ihrer Meinungsäußerungen zu erwarten hätten. Der offene Brief ist nicht nur eine Stimme von Forscher*innen und Lehrenden, sondern auch ein klares Signal gegen den gegenwärtigen Trend autoritärer Entwicklungen. EN:DIRA Ost ruft die Landesregierung und andere demokratische Parteien dazu auf, sich deutlich zur Wissenschaftsfreiheit zu bekennen und entschieden gegen antifeministische Angriffe aufzutreten.

Freiheit der Wissenschaft als Grundpfeiler der Demokratie

Die Diskussion um die Wissenschaftsfreiheit ist mehr als nur akademisches Gerangel; sie ist eine essenzielle Rampe für gesellschaftlichen Fortschritt. In einem Statement der Uni Marburg wird betont, dass Freiheit der Wissenschaft zum Wesen demokratischer Staaten gehört, wie in Artikel 5, Absatz 3 des Grundgesetzes festgelegt. Eingriffe in akademische Strukturen sind nicht nur schädlich für die Institutionen selbst, sondern gefährden auch die Grundfesten der Demokratie.

Die Äußerungen von Alice Weidel während des AfD-Parteitags im Januar 2025, in denen sie fordert, alle Einrichtungen der Gender Studies zu schließen und die dort tätigen Professoren zu entlassen, wurden von Fachkolleg*innen als verfassungswidrig betrachtet. Diese Angriffe sind nicht auf Gender Studies beschränkt; sie könnten auch andere Disziplinen ins Visier nehmen. Ein solcher Schritt wäre nicht nur ein Angriff auf die Wissenschaft, sondern auch eine Herabwürdigung von Pluralismus und Demokratie.

Zusammenhalt jetzt mehr denn je

Das ife der Universtität Tübingen hebt hervor, wie wichtig es ist, gegen Wissenschaftsfeindlichkeit zusammenzustehen. Diese Art von Feindseligkeit untergräbt das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft und stellt eine direkte Bedrohung für die Autonomie von Forschung und Lehre dar. Die Unabhängigkeit der Wissenschaft muss für alle Forschungsbereiche gewahrt bleiben und ist entscheidend für das demokratische System.

Forschung und Wissen sind nicht nur Instrumente für akademische Einrichtungen, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes. Verbesserungen im fachlichen und persönlichen Bereich sind nur möglich, wenn alle Stimmen gehört und respektiert werden. Die aktuellen Geschehnisse zeigen, dass hier viel auf dem Spiel steht. Es ist an der Zeit, dass alle, die an einer freien und demokratischen Gesellschaft interessiert sind, sich klar für die Wissenschaftsfreiheit und gegen sämtliche Angriffe auf diese Demokratieposition aussprechen.

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OrtSachsen-Anhalt, Deutschland
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