Rettung für Thürmsdorfs höchsten Wasserfall: Petition bringt neuen Schwung!

Erfahren Sie, wie eine Petition die Wasserqualität im höchsten Wasserfall der Sächsischen Schweiz sichern will und welche Maßnahmen geplant sind.
Erfahren Sie, wie eine Petition die Wasserqualität im höchsten Wasserfall der Sächsischen Schweiz sichern will und welche Maßnahmen geplant sind. (Symbolbild/NAG)

Rettung für Thürmsdorfs höchsten Wasserfall: Petition bringt neuen Schwung!

Thürmsdorf, Deutschland - In der malerischen Sächsischen Schweiz, genau gesagt in Thürmsdorf bei Struppen, wartet der Pehnabach als höchster Wasserfall der Region darauf, wieder in vollem Glanz zu erstrahlen. Mit einer Gesamthöhe von 20 Metern ist dieser Wasserfall nicht nur ein eindrucksvolles Naturdenkmal, sondern auch ein bedeutendes Ökosystem. Aktuell jedoch führt ein schleichendes Problem dazu, dass der Wasserfall nicht mehr so rauschend fließt wie einst. Der Grund dafür liegt im seit Jahrzehnten andauernden Uranbergbau.

Das Landratsamt Pirna hat nun einen Schritt unternommen, um die Situation zu verbessern. Geplant ist, die Wismut GmbH mit einem Zwangsgeld von 10.000 Euro zu belegen, um die Wassermenge im Pehnabach zu erhöhen. Laut Sächsische.de folgte diese Maßnahme einer erfolgreichen Petition des Thürmsdorfer Heimatvereins, die sich für die Wiederherstellung des Wasserflusses stark gemacht hat.

Die Hintergründe des Wassermangels

Die natürliche Quelle des Pehnabaches versiegt seit den Zeiten des Uran-Bergbaus in Königstein. Seit 1968 ließ die Wismut ersatzweise Wasser in den Fluss einfließen, jedoch wurde diese Einspeisung 2013 eingestellt. Ein Rechtsstreit, der 2019 vor dem sächsischen Oberverwaltungsgericht Bautzen entschieden wurde, brachte den Thürmsdorfer Bürgern einen kleinen Sieg: Die Wismut wurde verpflichtet, mindestens 50 Kubikmeter Wasser pro Stunde einzuspeisen. Doch aktuell fließen nur rund 10 Kubikmeter pro Stunde, da kein Ersatzwasser zur Verfügung steht. Stattdessen wird Trinkwasser aus dem Wasserwerk Cunnersdorf genutzt.

Die Situation ist angespannt, denn die Wismut plant, auch diese Wassereinspeisung komplett einzustellen. Die Einwohner von Thürmsdorf haben daher eine Petition eingereicht, um dies zu verhindern. Mit ihrer Unterschrift wollen sie ökologische Schäden an Flora und Fauna sowie eine Abnahme der Lebensqualität und touristischen Anziehungskraft verhindern.

Uranbergbau und seine Folgen

Der Hintergrund für die anhaltenden Probleme liegt im umfangreichen Uranbergbau der Region, der nach dem Zweiten Weltkrieg massiv ausgebaut wurde. Bis 1990 wurden hier insgesamt 80.600 Tonnen Uran gewonnen. Oba.sachsen.de stellt fest, dass die Wismut GmbH, die aus der ehemaligen Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut hervorgegangen ist, noch immer mit zahlreichen Verpflichtungen kämpft. Diese beinhalten die Sanierung ehemals kontaminierter Flächen und die Einstellung des Bergbaus, was sich über Jahrzehnte hinzieht.

Die Wismut GmbH hat bis Ende 2021 bereits 6,9 Milliarden Euro für Sanierungsmaßnahmen eingesetzt, darunter die Demontage stillgelegter Anlagen und die Verwahrung kontaminierter Absetzanlagen. Die Naturvorkommen und die eingeschränkte Wasserverfügbarkeit führen immer wieder zu Diskussionen über die Verantwortung des Unternehmens gegenüber der Region.

Ein Blick in die Zukunft

Die neue Initiative des Landratsamtes und das Engagement des Thürmsdorfer Heimatvereins könnten möglicherweise eine Wende in der Geschichte des Pehnabaches einleiten. Die Aussicht auf einen wieder rauschenden Wasserfall ist nicht nur eine Frage der Ökologie, sondern auch des emotionalen und touristischen Wertes für die Gemeinschaft. In Anbetracht der fortwährenden Herausforderungen ist es jetzt an der Zeit, mit einem klaren Plan in die Zukunft zu blicken und die ökologischen Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Die Menschen in Thürmsdorf und der Umgebung haben ein gutes Händchen dafür, ihre Natur zu schützen. Es bleibt zu hoffen, dass ihre Bemühungen bald Früchte tragen und der Pehnabach wieder in voller Pracht erblühen kann. Die Wismut GmbH steht hier in der Pflicht, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden – für die Umwelt, die Anwohner und die zukünftigen Generationen.

Details
OrtThürmsdorf, Deutschland
Quellen