DenkBar in Schwäbisch Gmünd: Räume für Dialog und Gleichheit schaffen!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Die erste DenkBar fand im Mai im Atelier der Glaskünstlerin Alkie Osterland statt. Unter dem Thema „Über Sprechen und Zerbrechen“ versammelten sich zahlreiche Teilnehmer, darunter Elke Heer, die Beauftragte für Chancengleichheit der Stadt Schwäbisch Gmünd, Dr. Margarete Menz, Gleichstellungsbeauftragte der PH, sowie Prof. Dr. Andreas Benk, ein politisch engagierter katholischer Theologe. Die Veranstaltung hatte das Ziel, neue Räume für den Dialog und einen Perspektivwechsel zu schaffen, um gemeinsam nachzudenken.
Ein zentraler Ruf der DenkBar ist die Beobachtung, dass es zu wenige Gelegenheiten für Dialog und Begegnung gibt. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Notwendigkeit einer konstruktiven Sprache gelegt, insbesondere in Bezug auf Begriffe wie Gleichberechtigung. In verschiedenen Plenumsdiskussionen sowie kleineren Runden wurden diese Themen vertieft, wobei die Teilnehmer die Chance hatten, ihre unterschiedlichen Sichtweisen zu teilen. Der Zuspruch war so groß, dass bereits die nächste DenkBar in Planung ist.
Die Rolle der Sprache in der Gesellschaft
Sprache spielt eine fundamentale Rolle in der Schaffung von Ungleichheit und Diskriminierung. Wie bpb.de erläutert, basiert Sprache auf Unterscheidungen, die nicht immer objektiv sind. Sie kategorisiert die Welt und transportiert kulturelle Stereotypen, was zu einer negativen Bewertung bestimmter Merkmale führen kann. Dies zeigt sich besonders in der Unterscheidung nach Geschlecht, wo linguistische Kategorien oft die Realität verzerren.
Im 19. Jahrhundert reichte die ursprüngliche Bedeutung des Verbs „diskriminieren“ – „trennen“ oder „unterscheiden“ – nicht aus und entwickelte sich zu einer negativen Konnotation, die mit Herabwürdigung und Benachteiligung verbunden ist. Da diese sprachlichen Unterscheidungen tief in den meisten Sprachen verwurzelt sind, stellen sie eine Herausforderung für die Gleichstellung dar.
Gendersensible Sprache als Lösung
Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist die Einführung geschlechtergerechter Sprache auf dem Vormarsch. So wurde beispielsweise 2014 von der Gleichstellungskommission der Philipps-Universität Marburg darauf hingewiesen, dass die Nutzung gendersensibler Sprache wichtig ist, um die Sichtbarkeit aller Geschlechter zu fördern. Laut zentrum-genderwissen.de ist die Akzeptanz solcher Sprachformen in der Gesellschaft jedoch polarisiert.
Der Genderstern, der Unterstrich und geschlechtsneutrale Begriffe zählen zu den Methoden, die die sprachliche Gleichstellung vorantreiben sollen. Studien haben gezeigt, dass Texte in männlicher Form oft nur auf Männer bezogen sind und Frauen sowie nicht-binäre Personen ausschließen. Die Ergänzung von weiblichen Formen im Duden und das Verbot von diskriminierender Sprache in Verwaltungsvorschriften zeigen bereits erste Fortschritte.
Das Thema ist jedoch komplex. Kritiker argumentieren, dass gendersensible Sprache als umständlich wahrgenommen wird und die deutsche Grammatik erschwert ist. Dennoch zeigt eine Umfrage, dass 95% der Befragten die Gleichstellungspolitik unterstützen, auch wenn zwei Drittel gegen das Gendern sind.
Insgesamt wird deutlich, dass der Einfluss von Sprache auf die Geschlechtergleichheit ein zentrales, gegenwärtiges Thema ist. Um Diskriminierung wirksam zu begegnen, bleibt das Hinterfragen von sprachlichen Unterscheidungen unerlässlich, wobei der Dialog, wie ihn die DenkBar anstrebt, von großer Bedeutung ist.
Details | |
---|---|
Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
Quellen |