Proud Boys verklagen USA: 100 Millionen Dollar für Kapitol-Sturm!

Proud Boys fordern 100 Millionen Dollar Schadenersatz von der US-Regierung nach Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021.
Proud Boys fordern 100 Millionen Dollar Schadenersatz von der US-Regierung nach Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. (Symbolbild/NAG)

Florida, USA - Fünf führende Mitglieder der rechtsradikalen Gruppe «Proud Boys», darunter der notorische Henry «Enrique» Tarrio, haben eine Klage auf 100 Millionen Dollar Schadenersatz gegen die US-Regierung eingereicht. Diese Klage wurde am 7. Juni 2025 bei einem Bundesgericht im Bundesstaat Florida verfasst und zielt darauf ab, die angeblichen Verletzungen ihrer verfassungsmäßigen Rechte durch die Strafverfolgungsbehörden zu kompensieren. Die Kläger argumentieren, sie seien zu Unrecht inhaftiert und Opfer einer politisch motivierten Verfolgung geworden.

Am 6. Januar 2021 stürmten Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump gewaltsam das US-Kapitol, um den Sieg von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 zu verhindern. Bei diesen Ausschreitungen wurden fünf Menschen getötet, hunderte verletzt, darunter rund 140 Polizisten, und zahlreiche Parlamentarier mussten sich verstecken. Die Proud Boys gelten als eine der prominentesten extremistischer Gruppen, die an diesem Vorfall beteiligt waren.

Vorwürfe gegen das Rechtssystem

Die Kläger werfen dem FBI und dem Justizministerium vor, das Rechtssystem missbraucht zu haben, um Trumps Verbündete zu bestrafen. Sie behaupten schwere Vorwürfe, darunter manipulierte Beweise, eingeschüchterte Zeugen und ausgespähte Anwälte. Tarrio selbst, der als Drahtzieher des Kapitols gilt, wurde 2023 zu 22 Jahren Haft verurteilt, nachdem er wegen «aufrührerischer Verschwörung» angeklagt wurde.

Trotz ihrer Verurteilungen sehen sich die Kläger als Opfer einer „korrupten und politisch motivierten Strafverfolgung“. Ihre Aussagen verdeutlichen, dass sie sich in einem politischen Kontext wähnen, in dem sie Unterstützung von einer Bewegung erwarten, die stark mit der sogenannten Alt-Right-Ideologie verbunden ist. Diese Bewegung vereint ultrarechte und rassistische Strömungen, die sich gegen Multikulturalismus und andere progressive Strömungen richten.

Trump und die Proud Boys

Donald Trump spielte eine signifikante Rolle in diesen Entwicklungen. Er begnadigte im Januar 2023 nahezu alle involvierten Kapitolstürmer zu Beginn seiner zweiten Amtszeit. Tarrio äußerte, dass Trump ihm «buchstäblich sein Leben zurückgegeben» habe, was die Dynamik zwischen diesen extremistischen Gruppen und der ehemaligen Trump-Administration unterstreicht.

Professor Matthew Dallek warnt vor der Möglichkeit, dass ein Vergleich zwischen den Klägern und der Regierung die Gewalt vom 6. Januar als gerechtfertigt darstellen könnte, wodurch die bereits bestehenden Spannungen in der Gesellschaft weiter angeheizt werden könnten. Die Proud Boys, die in der Vergangenheit mit verschiedenen gewaltsamen Protesten in Verbindung gebracht wurden, untermauern auch mit dieser Klage ihren Kampf gegen das Establishment.

Die Situation rund um die Proud Boys und ihre rechtlichen Auseinandersetzungen ist ein Ausdruck der tiefen politischen Spaltungen in den USA, die auch in der Ideologie der Alt-Right und ihrer Ableger zu erkennen sind. Ob die Kläger in ihrer Forderung nach Schadenersatz erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten, jedoch zeigen diese Ereignisse die weiterhin bestehenden Spannungen innerhalb des amerikanischen politischen Systems.

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Ort Florida, USA
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