Zukunft Europas: Diplomatie und Verteidigungsfähigkeit im Fokus!

Passau, Deutschland - Am 23. Mai 2025 fand ein bedeutendes Symposion des Neuburger Gesprächskreises statt, organisiert von Dr. Fritz Audebert, dem Vorsitzenden des Kreises. Die Veranstaltung, die an der Universität Passau stattfand, befasste sich mit der neuen Ordnung der Welt und brachte Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um über aktuelle Themen wie die Macht der Wirtschaft, die Kraft der Diplomatie und die Verteidigungsfähigkeit zu diskutieren. In der Begrüßungsansprache hoben Dr. Audebert und Prof. Dr. Jan H. Schumann, Vizepräsident der Universität Passau, den Stellenwert dieser Diskussionen in einer von Unsicherheit geprägten Welt hervor.
Ein einführender Vortrag von Yves Rossier, einem ehemaligen Schweizer Diplomaten, beleuchtet die Rolle der Schweiz in Europa und die Möglichkeiten der EU, eine Führungsrolle zwischen den USA und China zu übernehmen. Rossier äußerte dabei seine Hoffnung, dass die EU in diesen geopolitischen Spannungen eine stabilisierende Kraft darstellt.
Podiumsdiskussionen über drängende Themen
Ein zentrales Element der Veranstaltung waren die drei begleitenden Podiumsdiskussionen. Die erste, moderiert von Prof. Dr. Michael Grimm, thematisierte die Rolle von KI-Unternehmen im Wandel unserer Gesellschaft und was sicherheitsrelevante Entwicklungen für die Zukunft bedeuten. Teilnehmer wie Benno Blumoser von Siemens AG und Dr. Jürgen Zehetmaier von msg systems ag diskutierten die veränderte Landschaft der Wirtschaft und ihre Implikationen für die internationale Sicherheit.
Die zweite Diskussion, geleitet von Tanja Selmayr, befasste sich mit Diplomatie in einer Welt, die von autokratischen Regierungen geprägt wird. Experten wie Wolfgang Aigner von UNODC und Florian Laudi vom Auswärtigen Amt erörterten, wie trotz gegensätzlicher Ansichten weiterhin diplomatische Gespräche stattfinden können. Der Konsens war, dass Diplomatie unerlässlich bleibt, um Lösungen für internationale Konflikte zu finden.
Die dritte Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Klaus Beckmann, stellte die Frage nach der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Experten wie Dr. Anke Allenhöfer und Thomas Hambach von der Luftwaffe der Bundeswehr diskutierten die Bedeutung von Verteidigungsstrategien in einem sich schnell verändernden geopolitischen Kontext. Ein zentraler Punkt war dabei die Notwendigkeit, das Denken der Bevölkerung über Verteidigung zu reformieren, um die Werte einer stabilen Gesellschaft besser zu schützen.
Abschluss mit festlichem Abendessen
Die Veranstaltung fand ihren feierlichen Abschluss bei einem Abendessen, bei dem Deike Potzel, eine Sprecherin des Auswärtigen Amts, über die gegenwärtige Lage der Welt referierte. Sie beschrieb die Situation als „unsicher, gefährlich, angespannt und konfliktreich“ und wies auf die höchsten Militärausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges hin. Ihre Beispiele für diplomatische Herausforderungen, wie Hilfsleistungen an die Ukraine oder den Wiederaufbau im Irak, unterstrichen die Komplexität der internationalen Beziehungen in einer zunehmend multipolaren Welt.
Der thematische Rahmen des Symposions verweist auf die grundlegenden Veränderungen in der Weltordnung, die sich seit dem Ende des Kalten Krieges ergeben haben. Historisch betrachtet erlebte die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg eine bipolare Struktur, bevor sie mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Aufstieg neuer Mächte wie China und dem wiedererstarkten Russland zu einer multipolaren Ordnung überging. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Konzepte von Weltordnung eng mit den Fragen der internationalen Beziehungen und der staatlichen Souveränität verbunden sind. Diese Themen wurden nicht nur in den Diskussionen, sondern auch in dem vorangegangenen Artikel über Weltbilder und Weltordnungen vom bpb.de sowie der Analyse über Weltordnungsmodelle auf studyflix.de angesprochen.
Die Veranstaltung an der Universität Passau, die von Katrina Jordan moderiert wurde und von musikalischen Beiträgen von Sandro Roy und Janko Lauenberger begleitet wurde, stellte einen bedeutenden Schritt in der Auseinandersetzung mit diesen drängenden Fragen dar und rief dazu auf, verstärkt Frieden auf allen Gesellschaftsebenen zu fördern.
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Ort | Passau, Deutschland |
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