Schmölln kämpft um sein Hallenbad: 400.000 Euro fehlen zur Rettung!

Schmölln kämpft um sein Hallenbad: 400.000 Euro fehlen zur Rettung!

Altenburger Land, Deutschland - In Thüringen drohen zahlreiche Hallenbäder aufgrund finanzieller Engpässe zu schließen. Besonders in Altenburg steht das Tatami-Bad auf der Kippe. Die Betriebskosten belaufen sich auf insgesamt 2,5 Millionen Euro, wovon etwa 60 % durch Eintrittsgelder gedeckt werden. Damit verbleiben rund 1,2 Millionen Euro, die nicht finanziert sind, wodurch die Stadt Schmölln und das Land Thüringen bereits 400.000 Euro und 407.000 Euro übernommen haben. Doch es fehlen immer noch 400.000 Euro, für die es bislang keine Lösungen gibt. Bürgermeister Schrade hofft auf Unterstützung von der Landesregierung sowie dem Landkreis Altenburgerland, um das Bad zu retten, und hat deshalb eine Petition ins Leben gerufen, um politischen Druck aufzubauen. Er plant zudem, sich mit Thüringens Finanzministerin Katja Wolf zu treffen, um die Situation zu besprechen. Wie MDR berichtet, ist im Koalitionsvertrag festgehalten, dass alle Thüringer Hallenbäder erhalten bleiben sollen.

Die Situation ist jedoch nicht nur im Altenburger Land angespannt. In ganz Thüringen sind die kommunalen Hallenbäder in einer ähnlichen Notlage. 40 der rund 38 Hallenbäder fordern dringend finanzielle Unterstützung vom Land. Der Leiter des Arbeitskreises Thüringer Bäder, Martin Fromm, hat auf die stetig steigenden Kosten und die immer knapper werdenden Mittel für Unterhalt und Sanierung hingewiesen. Städte und Gemeinden sind finanziell am Limit und kämpfen, um die Lasten zu tragen. Viele Bäder stammen aus den 1990er Jahren und benötigen dringend Sanierungen. Die Bedeutung dieser Bäder ist unbestritten: Jährlich besuchen sie fast zehn Millionen Menschen, darunter 40.000 Kinder, die das Schwimmen lernen. Auch für Schulschwimmen, Vereinsport und Reha-Kurse sind die Bäder unverzichtbar, so der Thüringer Heilbäderverband. Der Verband und der Arbeitskreis Thüringer Bäder haben bereits einen offenen Brief an Ministerpräsident Mario Voigt geschrieben, um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen, wie Die Thüringer berichtet.

Finanzielle Herausforderung für Thüringens Bäder

Obwohl das Land Thüringen bereits 15 Millionen Euro in Form von Zuschüssen bereitgestellt hat, reicht dieses Geld nicht aus, um die Existenz aller Hallenbäder zu sichern. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass eine dauerhafte Betriebskostenförderung von mindestens 30 Millionen Euro pro Jahr notwendig ist, um die Bäder zukunftssicher zu machen. Es wird klar, dass Schwimmbäder aufgrund ihrer gesellschaftlichen Aufgaben nicht kostendeckend betrieben werden können. Ein ständiger Zuschussbedarf wird immer bestehen bleiben, wie hervorgerufen vom Thüringer Heilbäderverband, der auch den hohen gesellschaftlichen Wert der Einrichtungen betont. Wie TAG24 anmerkt, ist der Erhalt der heimischen Bäder also mehr als nur eine Frage der Finanzen, sondern auch eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung.

In Anbetracht dieser Herausforderungen bleibt zu hoffen, dass die politische Unterstützung für die kommunalen Hallenbäder nicht nur auf dem Papier stehen bleibt, sondern auch in der Realität spürbare Wirkung zeigt. Gemeinden, Bürgermeister und Bäderbetreiber arbeiten bis an ihre Grenzen, um den Fortbestand dieser wichtigen Einrichtungen zu sichern. Der Aufruf zur finanziellen Unterstützung könnte somit auch als ein Aufruf an die Gesellschaft verstanden werden: „Helft mit, unsere Schwimmbäder zu erhalten!“

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OrtAltenburger Land, Deutschland
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