Synodale Wahl-Schock: Pfarrer Schübel bleibt ohne Mehrheit!

Der Fränkische Bund kritisiert die Wahl des Superintendenten in Hildburghausen, während vier Kirchenkreise fusionieren wollen.
Der Fränkische Bund kritisiert die Wahl des Superintendenten in Hildburghausen, während vier Kirchenkreise fusionieren wollen. (Symbolbild/NAG)

Synodale Wahl-Schock: Pfarrer Schübel bleibt ohne Mehrheit!

Hildburghausen, Deutschland - In einem spannenden Wendepunkt für die evangelischen Kirchen in Südthüringen stehen die Synodalen vor einer wichtigen Entscheidung. Der Fränkische Bund hat kürzlich die Wahl des einzigen Kandidaten für die Position des Superintendenten, Pfarrer Reiner Schübel, scharf kritisiert. Dieser verfehlte am vergangenen Samstag die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Wie inSüdthüringen berichtet, empfinden die Mitglieder des Fränkischen Bundes die Entscheidung als Ausdruck von Selbstbewusstsein und einem klaren Willen der Synodalen.

Die Abgeordneten, die aus den Kirchenkreisen Hildburghausen-Eisfeld, Sonneberg, Meiningen und Henneberger Land stammen, haben eine besondere Teilung des Weges zu überwinden. In nicht allzu ferner Zukunft sollen die Kirchenkreise, wie bereits beschlossen, am 1. Januar 2026 fusionieren und somit eine neue kirchliche Einheit bilden.

Fusion der Kirchenkreise

Bereits am 8. Juni 2024 fand eine Sondersynode im Volkshaus von Meiningen statt. Ziel war es, über den Antrag zur Fusion von vier Kirchenkreisen abzustimmen. Die Synodalen entschieden sich mit einer “übergroßen Mehrheit” dafür, was den Kurs für die Zukunft festlegte. Der neu gegründete Kirchenkreis wird den Namen „Ev. Kirchenkreis Südthüringen“ tragen, so die Informationen von Kirchenkreis Meiningen. Dieser erstreckt sich von Kaltenlengsfeld in der Rhön bis Neuhaus-Schierschnitz und von Zella-Mehlis bis Heldburg-Ummerstadt.

Der Sitz der Superintendentur wird in Meiningen sein, und es sind Stellvertretungen in Sonneberg sowie Hildburghausen vorgesehen. Diese Zusammenführung geht mit der Hoffnung einher, dass langfristige Rahmenbedingungen für das kirchliche Arbeiten in der Region geschaffen werden.

Herausforderungen und Bedenken

Die Fusion ist jedoch nicht nur ein Grund zur Freude. Bedenken und Ängste über bevorstehende Veränderungen sind bei den Mitgliedern der Gemeinden laut geworden. Sondierungsgespräche zur Fusion finden bereits seit 2022 statt, und erste Weichen wurden Anfang 2024 gestellt. „Wir haben in Südthüringen eine ganz große Lösung favorisiert“, so die Verantwortlichen, die sich sowohl um die Zukunft der Kirchen als auch um die Mitgliederentwicklung sorgen, da Prognosen zeigen, dass auch eine Fusion von nur zwei Kirchenkreisen im Jahr 2025 gleichermaßen Herausforderungen mit sich bringen würde. Laut EKM müssen bei unter 25 Vollbeschäftigten im Verkündigungsdienst Strukturveränderungen erfolgen, um auf die sinkenden Mitgliederzahlen zu reagieren.

Insgesamt umfasst der geplante große Kirchenkreis 169 Kirchengemeinden mit mehr als 50.000 Mitgliedern. Auch wenn eine neue Einheit entsteht, bleibt die Frage nach der Identität. Der Fränkische Bund wünscht sich ein ähnliches Selbstbewusstsein bei der Namensgebung für den neuen Kirchenkreis, wie es die Synodalen bei der Wahl zum Superintendenten gezeigt haben. Die Diskussionen sind angestoßen, und die nächsten Schritte werden mit Spannung erwartet.

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OrtHildburghausen, Deutschland
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