Vertrag aufgelöst: Jena verliert Stürmerin nach Verletzungspech!
Vertrag aufgelöst: Jena verliert Stürmerin nach Verletzungspech!
Jena, Deutschland - Die Fußballwelt steht wieder einmal im Zeichen verletzungsbedingter Wechsel, wie das Beispiel von Leonie Kreil zeigt. Die Stürmerin hat ihren Vertrag beim FC Carl Zeiss Jena am 16. Juli 2025 einvernehmlich aufgelöst. Kreil war erst im Winter zurück nach Jena gekommen, doch eine schwere Waden-Sprunggelenksverletzung ließ sie nur drei Einsätze bestreiten. Zuvor kickte die 27-Jährige über mehrere Stationen, unter anderem beim USV Jena, wo sie in 19 Bundesliga-Spielen auflief und bei SC Sand viel Erfahrungen sammeln konnte, bevor sie in die 2. Bundesliga abstieg. Trotz dieser Rückschläge bleibt die Hoffnung, dass Kreil auf baldige Erholung hoffen kann, während der Verein sich um die Rückkehr junger Talente wie Jalysa-Jill Stechemesser kümmert.
Stechemesser, die im Februar 2023 ihr Debüt für Jena gab, hat ebenfalls eine turbulente Verletzungszeit hinter sich. Mit zwei Kreuzbandrissen wurde ihr Aufstieg im Team stark beeinträchtigt, doch nun möchte der FCC sie durch die U20 wieder in den Wettkampf bringen. Diese Vorgänge werfen ein Schlaglicht auf ein strukturelles Problem im Frauenfußball: Kreuzbandverletzungen haben mittlerweile epidemische Ausmaße erreicht. Allein über 30 Spielerinnen werden die diesjährige Frauen-Weltmeisterschaft aufgrund dieser Verletzung verpassen, und es betrifft namhafte Akteurinnen wie Beth Mead und Carolin Simon. Die Entwicklung ist alarmierend, denn Basketballerinnen sind etwa sechs Mal häufiger davon betroffen als ihre männlichen Kollegen.
Kreuzbandverletzungen im Fußball
Doch warum sind Frauen so viel anfälliger für Kreuzbandrisse? Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) spielen anatomische Unterschiede, wie ein breiteres Becken und eine Neigung zur X-Bein-Stellung, eine wesentliche Rolle. Auch hormonelle Faktoren, die sich im Menstruationszyklus widerspiegeln, können die Leistung und die Verletzungsanfälligkeit beeinflussen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Schweizer Nationalteam bereits auf zyklusorientiertes Training umgestellt, um Verletzungen zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit zu steigern.
- Kreuzbandverletzungen treten häufig in Nicht-Kontakt-Situationen auf, wie beim Landen von Sprüngen.
- Dynamische X-Bein-Positionen gelten häufig als Auslöser für diese Verletzungen.
- Die Anwendung von spezifischen Präventionsprogrammen hat das Verletzungsrisiko nachweislich bis zu 35 Prozent gesenkt.
Auf die Ursachen und Risiken von Kreuzbandverletzungen hinzuweisen, ist für den Frauenfußball von enormer Bedeutung, da die Spielweise und die Trainingsbedingungen oft nicht so ausgelegt sind, dass sie den speziellen Bedürfnissen von Frauen gerecht werden. Zwar gibt es präventive Maßnahmen wie das FIFA11+-Programm, das darauf abzielt, das Risiko für derartige Verletzungen zu minimieren, doch das Problem bleibt weitreichend und erfordert weiterhin Aufmerksamkeit von Vereinen und Verbänden.
In diesem speziellen Fall ist das Schicksal von Leonie Kreil und anderen von Verletzungen betroffenen Athletinnen ein Beispiel für die Herausforderungen, die das moderne Sportlerleben mit sich bringt. Mit einem klaren Fokus auf Prävention und bessere medizinische Betreuung können hoffentlich solche Schicksale in Zukunft vermieden werden.
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Ort | Jena, Deutschland |
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