Trump und der Glaube: Geschäft oder Kulturkampf in Amerika?

Trump und der Glaube: Geschäft oder Kulturkampf in Amerika?

Sonneberg, Deutschland - Donald Trump hat es wieder ins Weiße Haus geschafft – und das seit Januar 2025. Ein Sprung ins politische Rampenlicht, der nicht nur viele überrascht hat, sondern auch Fragen zu seinem Verhältnis zum Glauben aufwirft. Trump selbst bezeichnet sich als „nicht konfessionsgebundenen Christen“, ist jedoch stark von den Lehren des New Yorker Starpastors Norman Vincent Peale geprägt, wie [meine-kirchenzeitung.de](https://www.meine-kirchenzeitung.de/sonneberg/c-eine-welt/donald-trump-ein-glaube-zwischen-business-modell-und-kulturkampf_a57951) berichtet.

Wachstum und Glaube sind eng verknüpft in Trumps Weltanschauung. Seine religiöse Sozialisation in einer presbyterianischen Familie und die positiven Botschaften von Peale, der Glaube und Erfolg zusammenbrachte, haben bei Trump tiefe Spuren hinterlassen. Peale, der während der Großen Depression den Menschen Mut machte, verstärkte die Idee, dass ein sicheres und erfülltes Leben Hand in Hand mit religiösem Glauben geht. Seine Bestsellerschrift „The Power of Positive Thinking“ betont diese Denkweise und hat Trump inspiriert, seine politischen Kampagnen stark darauf auszurichten, wie yalebooks.yale.edu erläutert.

Lebensstil und politische Agenda

Wenn man Trump näher betrachtet, wird klar, dass er nicht nur mit Worten mobilisiert. Trotz der vielen Skandale in seiner politischen Karriere hat er sich eine loyale Basis aus frommen Wählern erarbeitet, die durch seine Rhetorik zu Abtreibung und seine Entscheidungen zum Supreme Court angesprochen werden. Kritiker werfen ihm jedoch vor, Religion eher als eine Bühne für seine politischen Ambitionen zu nutzen, als sie wirklich zu leben. Insbesondere seine aggressive Einwanderungs- und Muslimpolitik stößt bei vielen Kirchenleitungen auf heftige Kritik.

Interessante Wendungen nahm seinen Glauben auch im Jahr 2020, als er bei einer Berichterstattung über Proteste vor einer Kirche mit Bibel in der Hand posierte. Diese Inszenierung wurde nicht nur als beschämend empfunden, sondern auch als eine Instrumentalisierung der Religion, wie christopherlane.org feststellt. Diese Taktiken sind seither Teil seiner Strategie, sich mit dem Bild eines „belagerten Christentums“ zu umgeben und somit autoritär die Massen zu mobilisieren.

Kommersialisierung des Glaubens

Trump geht sogar so weit, religiöse Inhalte kommerziell zu vermarkten. Ein Beispiel für diesen Trend ist die 60-Dollar teure „God Bless the USA“-Bibel, die er zu Ostern 2024 lancierte. Seine Fähigkeit, durch Glaubensbezüge Geschäfte zu machen, spiegelt sich auch in seiner Aussage über den „verlorenen Glauben Amerikas“ wider, die in einem seiner Werbevideos zu sehen war.

In Anbetracht dieser vielen Facetten seines Glaubens und seiner Politik ist es kaum verwunderlich, dass Trump von Peales Überzeugungen stark beeinflusst ist. Peales Verknüpfung von religiösem Glauben mit wirtschaftlichem Erfolg und persönlicher Zufriedenheit hat dazu geführt, dass während der 2016er Wahl Kampagne über 81 Prozent der weißen Evangelikalen Trump unterstützt haben. Dieser enge Zusammenhang zwischen Glauben, Identität und wirtschaftlichem Aufstieg wird von Trump nicht nur propagiert, sondern auch aktiv ausgenutzt.

Die Dynamik zwischen Trumps Glaube und seiner politischen Agenda wird weiterhin für Diskussionen sorgen – und vor allem bei den Wählern, die sich von seinen Botschaften angezogen fühlen. In einer Zeit, in der religiöse und politische Positionen mehr denn je miteinander verwoben sind, bleibt abzuwarten, wie sich dieser Glaube im politischen Alltag auswirkt.

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OrtSonneberg, Deutschland
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