Erschossener Wolf im Wartburgkreis: Weitere Ermittlungen eingeleitet!

Erschossener Wolf im Wartburgkreis: Weitere Ermittlungen eingeleitet!

Wartburgkreis, Deutschland - Ein erschreckender Vorfall hat im Wartburgkreis, Thüringen, für Aufruhr gesorgt. Ein Wolf, der Ende 2023 an einer Straße tot aufgefunden wurde, wurde nicht, wie zunächst vermutet, Opfer eines Verkehrsunfalls. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass das Tier erschossen wurde. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin konnte durch eine Computertomographie bestätigen, dass es sich um einen illegalen Abschuss handelt. Wo genau der Wolf getötet wurde, bleibt jedoch unklar. Der Wolf stammte aus dem Rudel Wildflecken in Bayern.

Der Fund des Kadavers im November 2023 wurde vom zuständigen Forstamt umgehend an das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs gemeldet. Wie bei allen illegalen Abschüssen in Deutschland wurde auch hier die Untere Naturschutzbehörde, die Polizei und die Staatsanwaltschaft informiert. Das Töten eines Wolfes ist in Deutschland eine Straftat, die mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafe geahndet werden kann, da Wölfe hierzulande streng geschützt sind und nur in Ausnahmefällen gejagt werden dürfen, wie n-tv.de berichtet.

Illegale Wolfstötungen in Deutschland

Dass der Vorfall im Wartburgkreis kein Einzelfall ist, zeigt die Geschichte illegaler Wolfstötungen in Deutschland. Laut Jägers Magazin gab es bis August 2018 bereits rund 34 dokumentierte Fälle. Die Dunkelziffer ist jedoch ungewiss. Bei diesen Tötungen handelt es sich oft um heimliche Vergehen, und obwohl die Aufklärungsquote bei menschlichen Tötungsdelikten bei etwa 95 Prozent liegt, konnte in den meisten Fällen von Wolfstötungen kein Täter ermittelt werden.

Ein weiteres spannendes Detail: Die niedrige Aufklärungsquote liegt auch daran, dass tote Wölfe häufig an Straßen gefunden und nicht an ihren natürlichen Lebensräumen. Häufig bringt eine Überfahrt die Tiere um, und nur selten sind sie durch Schüsse gestorben. Unklar bleibt, ob der zuletzt gefundene Wolf Teil einer größeren Problematik ist oder ob es sich um einen Einzelfall handelt – die Situation ist angespannt.

Wölfe in Deutschland

Die Rückkehr der Wölfe in Deutschland hat in den letzten Jahren für viel Gesprächsstoff gesorgt. Menschen und Tiere stehen in einer sensiblen Beziehung zueinander. Das zeigt sich auch in der aktuellen Lage. So wurde am 11. April 2025 im Bayerischen Landesamt für Umwelt der Nachweis eines neuen Wolfswelpen mit der Kennung GW4442m, genannt „Hope“, bestätigt. Dieses Tier ist ein Nachkomme des Paares Frigga und Griso, deren weiteres Schicksal in der Luft liegt – beide gelten als tot, und es bestehen starke Indizien, dass Frigga illegal getötet wurde. Die Situation für die deutschen Wölfe bleibt also angespannt.

Die Diskussion um die rechtlichen Rahmenbedingungen und Maßnahmen steht auf der Agenda. Politische Vorstöße, die die Hürden für den Abschuss von Wölfen senken wollen, sind bereits im Gange. Der Bayern Jagdminister Hubert Aiwanger hat die Aufnahme des Wolfs ins Bayerische Jagdgesetz gefordert, während die Forstministerin Michaela Kaniber diese Forderung als Symbolpolitik abtut und die Debatte als „Polittheater“ ansieht.

Die vorangegangenen illegalen Tötungen und die aktuelle Situation unterstreichen die Notwendigkeit, das Gleichgewicht zwischen Schutz der Wölfe und der Sicherheit von Nutztieren zu wahren. Die Schaf- und Ziegenherden könnten durch bessere Herdenschutzmaßnahmen gesichert werden, doch für Rinder und Kühe bleibt die Situation problematisch. Diese Verlustzahlen sind im Vergleich zu anderen Ursachen wie Krankheiten oder Schlachtung jedoch recht gering, wie die Wolfsschutz Deutschland hervorhebt.

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OrtWartburgkreis, Deutschland
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