Schöneberg plant autofreie Umgestaltung des John-F.-Kennedy-Platzes!

Schöneberg plant die Umgestaltung des John-F.-Kennedy-Platzes: mehr Aufenthaltsqualität durch autofreie Zonen und Kunst.
Schöneberg plant die Umgestaltung des John-F.-Kennedy-Platzes: mehr Aufenthaltsqualität durch autofreie Zonen und Kunst. (Symbolbild/NAG)

Schöneberg plant autofreie Umgestaltung des John-F.-Kennedy-Platzes!

Schöneberg, Berlin, Deutschland - Die Umgestaltung des John-F.-Kennedy-Platzes in Schöneberg steht vor der Tür und verspricht frischen Wind in die Stadt. Der Platz, der eine zentrale Rolle im Stadtbild von Berlin spielt und ehemals als Rudolph-Wilde-Platz bekannt war, soll durch ein Kooperationsprojekt zwischen dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg, der Bauhaus-Universität Weimar und zivilgesellschaftlichen Initiativen neu belebt werden. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu verbessern, den Autoverkehr zu reduzieren und neue Begegnungsorte zu schaffen. Der Platz wird regelmäßig für Veranstaltungen, Versammlungen und einen Wochenmarkt genutzt, wirkt jedoch wenig einladend, wie Entwicklungsstadt berichtet.

Der aktuelle Zustand des Platzes ist geprägt von einer versiegelten Fläche aus Kopfsteinpflaster, parkenden Autos und nur wenigen Sitzgelegenheiten. Ein Konzept zur Umgestaltung wurde von drei Absolventen der Bauhaus-Universität unter der Leitung von Prof. Andreas Garkisch erarbeitet und kürzlich im Ausschuss für Ordnung, Grün, Umwelt und Klimaschutz vorgestellt. Es sieht vor, den Rathausvorplatz von ruhendem Verkehr zu befreien und stattdessen Raum für Sitzgelegenheiten sowie Kunstinstallationen zu schaffen.

Neuorientierung für den Platz

Ein besonders interessanter Punkt der Planung ist die geplante Teilung des Platzes: Die südliche Hälfte soll autofrei werden, während die nördliche Seite langfristig an die Badensche Straße verlegt wird. Zudem wird eine Nachverdichtung der Baumreihen angestrebt, was nicht nur das Stadtbild aufwertet, sondern auch Schatten und Kühlung bietet. Ab Juli 2025 sollen erste Maßnahmen wie die mobile Dorfbackofen-Initiative von Nachbarschaftsbrot beginnen, um die Verknüpfung zwischen dem Akazienkiez und dem Rudolph-Wilde-Park zu fördern.

Für die Freiherr-vom-Stein-Straße ist eine Umgestaltung zur Spielstraße geplant, die langfristig in einen Fahrradweg münden soll. Auch die Belziger Straße könnte zu einer Fahrradstraße umfunktioniert werden. Am östlichen Ende der Freiherr-vom-Stein-Straße ist ein Nachbarschaftspavillon als „dritter Ort“ vorgesehen, der Gespräche, politische Teilhabe und Freizeitangebote fördern möchte. Kurzfristig könnte dort ein mobiles Café bereitgestellt werden, langfristig sind auch kreative Lösungen wie eine Mikroarchitektur mit Terrasse, Fahrradwerkstatt oder Sportverleih denkbar, wie Entwicklungsstadt detailliert beschreibt.

Ein Platz mit Geschichte

Der John-F.-Kennedy-Platz hat nicht nur einen wichtigen sozialen Aspekt, sondern auch eine tief verwurzelte Geschichte. Am 26. Juni 1963 hielt der damalige US-Präsident John F. Kennedy hier seine berühmte Rede, in der er erklärte: „Ich bin ein Berliner“. Dies geschah nur drei Tage bevor der Platz, im Gedenken an die Rede, nach Kennedy umbenannt wurde. Ein großes Schild zu Ehren des Präsidenten wurde ein Jahr später an der Wand neben dem Rathaus enthüllt, das Erinnerungen an diese geschichtsträchtige Ansprache wachhält, wie Wikipedia informiert.

In Anbetracht dieser historischen Bedeutung und der geplanten Veränderungen zeigt sich Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck optimistisch. Sie bezeichnet den aktuellen Platz als nicht mehr zeitgemäß und möchte ihn vom funktionalen Verkehrsknotenpunkt in einen lebendigen Stadtplatz transformieren. Der Bürgerbeteiligungsprozess hat bereits begonnen, doch die Umsetzung der Vorschläge bleibt ungewiss. Hier könnte die Erfahrung anderer Bezirke, wie die erfolgreiche Bürgerbeteiligung am Görlitzer Ufer in Berlin, Anregungen geben, wo Anwohner aktiv in die Gestaltung ihrer Umgebung einbezogen wurden, wie die Deutsche Umwelthilfe betont.

Insgesamt deuten die Pläne darauf hin, dass der John-F.-Kennedy-Platz in naher Zukunft ein echter Gewinn für die Bewohner von Schöneberg und alle Berliner werden könnte – ein Ort, der zum Verweilen und Genießen einlädt. Es bleibt spannend, wie die weiteren Schritte der Umsetzung aussehen werden und welche neuen Ideen die Bürger einbringen werden.

Details
OrtSchöneberg, Berlin, Deutschland
Quellen