Schüler der Gesamtschule Geldern erkunden Buchenwald: Erinnern und Lernen!
Schüler der Gesamtschule Geldern erkunden Buchenwald: Erinnern und Lernen!
Weimar, Deutschland - In der ersten Juniwoche dieses Jahres erlebte der 10. Jahrgang und die Einführungsphase der Gesamtschule Geldern eine ganz besondere Exkursion. Vom 5. bis 8. Juni fuhren die Schüler:innen zu den bedeutenden Orten in Buchenwald und Weimar, um die historische Verantwortung und das kulturelle Erbe Deutschlands hautnah zu erleben. Diese Reise war nicht nur ein Ausflug, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der NS-Geschichte, die durch vorbereitende Workshops eingeleitet wurde. Diese wurden von Lehrkräften, Eltern und Schülern gemeinsam entwickelt, um das Bewusstsein für die Thematik zu stärken und fördern.
Das Programm beinhaltete auch einen gemeinsamen Grillabend, der das Gemeinschaftsgefühl unter den Beteiligten förderte und für offenen Austausch sorgte. Ein besonderer Schwerpunkt der Exkursion war der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald. Dieser Ort, der 1937 von der SS errichtet wurde, beherbergte eines der ersten großen Konzentrationslager, in dem Menschen aus ganz Europa deportiert wurden. Besonders eindrücklich war die Führung, die von den Lehrkräften übernommen wurde. Diese persönliche und pädagogische Auseinandersetzung machte den Besuch zu einem nachdenklichen Erlebnis, das durch stilles Gedenken und intensive Gespräche nach dem Besuch geprägt war. Die Schüler:innen erkannten rasch, wie wichtig die Erinnerungskultur für die heutigen Werte der Demokratie ist.
Kulturstadt Weimar erleben
Nach dem Besuch der Gedenkstätte nutzten die Schüler:innen die Gelegenheit, die geschichtsträchtige Stadt Weimar zu erkunden. Diese Stadt ist nicht nur für ihre literarische und kulturelle Geschichte bekannt, sondern auch für ihre Vielschichtigkeit in der deutschen Geschichte. Hier konnten die Schüler:innen Weimar als lebendigen Lernort erleben, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet. Diese Eindrücke spielen eine entscheidende Rolle für die Identitätsbildung der Schüler:innen in der neu beginnenden Oberstufe.
Die Exkursion wurde von Marius Lantermann organisiertes und von Eva Wiemers sowie Benjamin Jansen unterstützt. Die Gesamtleitung lag in den Händen von Kati Bülow, Saiken Aengenheister und Tanja Rathmer-Naundorf. Die Reise zeigte einmal mehr den Wert des außerschulischen Lernens, besonders in Bezug auf die komplexen Fragestellungen der Vergangenheit und der Orientierung in der heutigen Welt. Es ist wichtig, dass Schulen als Orte der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit fungieren, wie es die Stiftung EVZ (Erinnerung, Verantwortung und Zukunft) betont. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft Deutschland weiterzuentwickeln und Projekte zu fördern, die zur Reflexion der Geschichte des Nationalsozialismus anregen.
Die studentische Bewegung der 1960er Jahre hat den Grundstein für diese Entwicklungen gelegt, indem sie das Schweigen der Nachkriegsgesellschaften durchbrach und eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte forderte. Der Wandel der deutschen Erinnerungskultur ist heute ein fester Bestandteil der Staatsräson, wie auch die aktuellen Projekte in Bildungsstätten zeigen. So wird die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht nur als Erinnerung, sondern auch als wichtige Orientierung für die Zukunft verstanden.
Die Gedenkstätte Buchenwald, die bis heute eine zentrale Rolle in der deutschen Erinnerungskultur spielt, bietet verschiedene pädagogische Programme und Führungen an. Ihre Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit, und sie bleibt in den kälteren Monaten vom 24. bis 26. Dezember sowie an Neujahr und montags geschlossen. Für Interessierte sind die Außenanlagen täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit zugänglich. Weitere Informationen über die Gedenkstätte finden sich auf der Webseite der Gedenkstätte.
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Ort | Weimar, Deutschland |
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