Trans-Rechte unter Trump: Mutiger Widerstand beim Worldpride 2025!

Washington D.C., USA - In den USA leben Transpersonen und nicht-binäre Menschen unter wachsendem Druck und Unsicherheit, insbesondere unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Am Kapitol in Washington D.C. wird zurzeit die Worldpride gefeiert, doch die Atmosphäre ist von einem Gefühl der Angst geprägt. Banner mit der Aufschrift „Trans joy is power“ zeigen den Willen zur Sichtbarkeit und zum Widerstand gegen Diskriminierung. Der 55-jährige Transmann Elijah Nicholas, der einen Reisepass hat, der bis 2030 gültig ist, äußert Bedenken, dass er danach keinen Pass mehr erhalten könnte, der sein Geschlecht als männlich ausweist. Dies liegt daran, dass das US-Außenministerium nur Reisepässe basierend auf dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht ausstellt und keine dritte Geschlechtsoption zur Verfügung steht. Nicholas kritisiert, dass diese Regelung Transpersonen „delegitimiert“ und damit ein großes Sicherheitsrisiko für sie bei internationalen Reisen schafft, da sie oft nicht mit ihrem Pass übereinstimmen.
Sharon Horne, eine Forscherin an der University of Massachusetts Boston, warnt davor, dass die Anordnung zur Einschränkung von Geschlechtsidentitäten ernsthafte psychische Gesundheitskosten für Betroffene mit sich bringt. Studien haben gezeigt, dass Transmenschen mit passenden Ausweisdokumenten weniger psychische Belastungen erfahren. Dennoch hat die US-Regierung ihre Maßnahmen zur Beschränkung der Rechte von Transpersonen weiter verschärft, etwa durch den Ausschluss aus dem Militär und aus Frauensport. Diese Entwicklungen haben unter LGTBQI+-Personen zu einem Anstieg von Depressionen und Ängsten geführt, was Nicholas als einen „Raum der Angst und Unsicherheit“ beschreibt.
Widerstand und Solidarität
Die Worldpride feiert den 50. Jahrestag der ersten Pride-Veranstaltung, und der National March for Trans Visibility, den Nicholas organisiert, steht auch im Zeichen dieser Themen. Mit dem Ziel, die Sichtbarkeit und die Rechte von Transmenschen zu demonstrieren, wird erwartet, dass mehrere Tausend Teilnehmer vom Lincoln Memorial zum Kapitol, vorbei am Weißen Haus, marschieren werden. Sicherheit hat hierbei oberste Priorität, besonders in einem politischen Klima, das von feindlichen Maßnahmen geprägt ist.
Die Diskussion um den Status von Transpersonen in den USA nimmt ebenfalls internationale Dimensionen an. Helena, eine 31-jährige Frau, zeigt sich besorgt über die Auswirkungen einer möglichen Änderung ihres Geschlechtseintrags auf ihre Reisen zu Familienfreunden in Weißrussland und in die USA. Auch Sade Framness, 27, plant, den Gendermarker X auf ihrem Führerschein eintragen zu lassen, zögert jedoch aufgrund der Bedenken, dass sie kriminalisiert werden könnte. „Vor der Präsidentschaft von Trump konnte ich mich authentisch fühlen“, sagt Sade. Doch jetzt sieht sie sich in einem feindlichen Umfeld.
Unter dem Druck von Trumps Präsidentschaft herrscht eine wachsende Furcht. So erließ Trump am 20. Januar 2025 ein Dekret, welches nur zwei Geschlechter auf offiziellen Dokumenten anerkennt und zusätzliche Maßnahmen ergriff, die Transpersonen in den USA entrechten. Von einem Ausschluss aus dem Militär bis zur Streichung von Bundesmitteln für geschlechtsangleichende Behandlungen bei Minderjährigen bahnen sich Rückschritte an, die viele als Test der Grenzen von Trans-Rechten ansehen.
Rechtlicher Widerstand
Die Mehrheit der LGBTQI+-Gemeinschaft kämpft jedoch nicht nur gegen die Diskriminierung, sondern mobilisiert auch zur Verteidigung ihrer Rechte. Einige Bundesstaaten, darunter Washington und Oregon, haben bereits Klagen gegen die neuen Verordnungen eingereicht und erste Erfolge erzielt. Aktivisten wie Erin Reed beobachten eine systematische Eskalation der Angriffe auf Trans-Rechte und berichten von einer Zunahme an Hilferufen von Betroffenen, selbst aus progressiven Staaten.
In der aktuellen politischen Lage kommt den Stimmen von Transpersonen wie Elijah Nicholas und anderen Aktivisten eine wichtige Bedeutung zu. Ihr Einsatz zielt nicht nur darauf ab, Sichtbarkeit zu schaffen, sondern auch ihre Rechte in einer Zeit zu verteidigen, in der sie zunehmend behindert werden. Der Weg zur Gleichheit in den USA bleibt steinig, doch der gemeinsame Widerstand bleibt eine Quelle der Stärke und Hoffnung für viele.
Details | |
---|---|
Ort | Washington D.C., USA |
Quellen |