US-Regierung stoppt Visa-Interviews für internationale Studenten – was nun?

Die US-Regierung pausiert neue Studentenvisa-Interviews weltweit, um Verfahren zur Social-Media-Überprüfung zu überarbeiten.
Die US-Regierung pausiert neue Studentenvisa-Interviews weltweit, um Verfahren zur Social-Media-Überprüfung zu überarbeiten. (Symbolbild/NAG)

USA - Am 28. Mai 2025 hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump eine sofortige Pause bei der Planung neuer Visa-Interviews für Studenten und Austauschbesucher angeordnet. Laut einem internen Kabel, das von Nachrichtenagenturen, darunter Al Jazeera, eingesehen wurde, hat Außenminister Marco Rubio diese Entscheidung getroffen. Der Hauptgrund für die Pause ist die Überprüfung bestehender Verfahren zur Überprüfung von Studentenvisa-Anträgen, insbesondere eine geplante Erweiterung der sozialen Medienüberprüfung.

Diese Anweisung gilt für alle US-Botschaften und Konsulate weltweit und tritt sofort in Kraft. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Bereits geplante Visa-Interviews sind von dieser Maßnahme nicht betroffen. Es besteht jedoch Unklarheit darüber, wie lange diese Pause andauern wird und wie viele angehende Studenten, die im Herbst 2024 beginnen möchten, hiervon betroffen sind.

Erweiterte Überprüfung und Auswirkungen

Die Trump-Administration erklärt, dass alle zur Verfügung stehenden Mittel zur Überprüfung von Einreisewilligen eingesetzt werden sollen. In einem Schreiben an die US-Botschaften und Konsulate wird darauf hingewiesen, dass künftig auch die Inhalte der Social-Media-Profile von Antragstellern intensiver überprüft werden sollen. Dies könnte insbesondere auf Anzeichen von Antisemitismus und potenzieller terroristischer Aktivität abzielen. Ferner wird die Arbeitslast und die Ressourcenanforderungen bei der Bearbeitung jedes Falls berücksichtigt, was ebenfalls die bestehenden Praktiken beeinflussen könnte. Die Entscheidung wurde bereits zuvor von einigen Beamten als problematisch beschrieben, da es unklare Richtlinien zur Identifizierung von Warnsignalen in den sozialen Medien gebe, so UPI.

Wie viele internationale Studierende von der aktuellen Maßnahme betroffen sein werden, bleibt abzuwarten. Im akademischen Jahr 2023-2024 verzeichneten die USA einen Rekord von 1,13 Millionen internationalen Studierenden, was einen Anstieg um 6,6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders aus Asien, vor allem aus Indien und China, stammen die meisten Studierenden.

Besondere Herausforderungen für Studierende

Das F-1-Visum, eines der Hauptvisa für internationale Studierende, erlaubt diese normalerweise bis zu 365 Tage vor dem Beginn eines Programms. Allerdings dürfen die Studierenden nicht mehr als 30 Tage vor dem Programmstart in die USA einreisen. Es ist unklar, ob die derzeitige Pause auch für Studierende gilt, die bereits in den USA sind und ihre Visa verlängern möchten. In der Regel wird das F-1-Visa für fünf Jahre ausgestellt und der Verlängerungsprozess gestaltet sich ähnlich dem ursprünglichen Antragsprozess, wie im Leitfaden von Visa Help beschrieben.

Zusammenfassend zeigt sich, dass diese Pause möglicherweise Einfluss auf den Zulauf internationaler Studierender zu US-Universitäten haben könnte. Während die Universitäten, die eine hohe Anzahl an internationalen Studierenden aufweisen, wie NYU mit 27.247 Studierenden und Harvard mit 6.800 internationalen Studierenden, von der Entscheidung betroffen sind, wird besonders der Druck auf Universitäten wahrgenommen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Rechte der Palästinenser einsetzen. Diese Maßnahme wird als Teil der Bemühungen der Trump-Administration gewertet, den Zugang zu US-Bildung für internationale Studierende zu reglementieren und zu hinterfragen.

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Ort USA
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