Winziges Wunder: Erstes 265-Gramm-Baby in Bayern überraschend stark!

In Passau wurde ein Frühchen mit nur 265 Gramm geboren. Marie zählt zu den kleinsten Überlebenden weltweit und zeigt Fortschritte.
In Passau wurde ein Frühchen mit nur 265 Gramm geboren. Marie zählt zu den kleinsten Überlebenden weltweit und zeigt Fortschritte. (Symbolbild/NAG)

Passau, Deutschland - In Passau, Bayern, ist ein kleines Wunder geschehen. Ein Frühchen namens Marie erblickte im Februar in der 26. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt – mit einem Geburtsgewicht von gerade einmal 265 Gramm. Dies ist eines der niedrigsten Geburtsgewichte, das in einer modernen Klinik verzeichnet werden kann. Chefarzt Matthias Keller bezeichnet Marie als „kleines Wunder“, da es der kleinen Kämpferin mittlerweile gut geht. Sie hat ihr Gewicht bereits mehr als vervierfacht und kann selbständig trinken. Ihre Behandlung erfolgt in der Kinderklinik Dritter Orden, die als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe fungiert und damit eine optimale medizinische Versorgungsqualität gewährleistet. In Deutschland wurden im Jahr 2020 1.071 Kinder mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm geboren, was die Herausforderungen und Chancen in der Neonatologie verdeutlicht.

Die medizinischen Fortschritte der letzten Jahre haben die Überlebenschancen für solche extrem kleinen Frühgeborenen signifikant erhöht. Laut einer Tabelle der Überlebenschancen variiert diese je nach Geburtsgewicht und Schwangerschaftswoche. So liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit für Kinder, die in der 26. Woche geboren werden und zwischen 1.000 und 1.250 Gramm wiegen, bei 90-95%. In Maries Fall ist dies besonders bemerkenswert, da sie deutlich unter diesem Gewicht liegt, aber dennoch im internationalen Register der kleinsten überlebenden Frühgeborenen den 14. Platz belegt. Im Vergleich wiegen viele Neugeborene zwischen 3 und 4 Kilogramm.

Überlebenschancen und Risiken für Frühgeborene

Frühgeborene Kinder, also solche, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, benötigen komplexe Pflege, um ihr Überleben zu sichern und sich gesund zu entwickeln. Sie haben ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsstörungen, Infektionen und weitere gesundheitliche Komplikationen. Die WHO hat mehrere Leitlinien zur Verbesserung der Versorgung von Frühgeborenen entwickelt, um nationale und regionale Gesundheitsstrategien zu unterstützen. Diese Empfehlungen beinhalten unter anderem die Förderung der Verwendung eigener Muttermilch, frühzeitige enterale Ernährung und die Känguru-Methode als Routineversorgung.

  • Geburtsgewicht: Eines der entscheidenden Kriterien für die Überlebenschancen.
  • Schwangerschaftswoche: Je früher die Geburt, desto höher ist das Risiko für Komplikationen.
  • Vorhandene medizinische Probleme: Diese können die Prognose zusätzlich erschweren.

Die Behandlungsmöglichkeiten für Frühgeborene sind vielfältig und reichen von Atemunterstützung über Nahrungszufuhr mittels Magensonde oder intravenös bis hin zu physiotherapeutischen Maßnahmen. Eltern werden zudem ermutigt, enge Bindungen aufzubauen und ihre Kinder liebevoll zu pflegen, was für die frühkindliche Entwicklung von großer Bedeutung ist.

Die Rolle von Perinatalzentren

Die Wahl des Geburtsorts hat einen erheblichen Einfluss auf die Überlebenschancen von Frühgeborenen. Spezialisierte Perinatalzentren bieten nicht nur bessere medizinische Versorgung, sondern auch frühzeitige Interventionen und Unterstützung für die Eltern. In diesem Kontext ist es wichtig zu betonen, dass etwa 45% der weltweit unter fünf Jahren verstorbenen Kinder Neugeborene sind, wobei 60-80% dieser Gruppe Frühgeborene oder untergewichtige Kinder darstellen. Diese Zahlen verdeutlichen die kritische Notwendigkeit einer qualifizierten medizinischen Versorgung.

Insgesamt verdienen die Geschichten von Frühchen wie Marie besondere Aufmerksamkeit, da sie die Fortschritte in der Neonatologie und die Herausforderungen, die mit einer Frühgeburt verbunden sind, verkörpern. Die stetige Verbesserung der medizinischen Standards kann in Zukunft möglicherweise weitere positive Entwicklungen im Bereich der Frühgeborenenversorgung ermöglichen.

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Ort Passau, Deutschland
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