Zivilcourage in Aalen: Schüler lernen mutig eingreifen und helfen!

Aalen, Deutschland - Die Bedeutung von Zivilcourage wird heute an Schulen immer deutlicher. An der Hermann Hesse Schule in Aalen haben sich die beiden fünften Klassen intensiv mit diesem grundlegenden Thema auseinandergesetzt. Ziel ist es, ein Bewusstsein für das richtige Verhalten in kritischen Situationen zu schaffen. Fünftklässlerin Anisha definierte Zivilcourage treffend als das Eingreifen, wenn jemand geschlagen oder verletzt wird. Klassenlehrer Julia Zimmermann und Leonard Csenar leiten das Projekt und möchten die Schüler zu mutigem Handeln ermutigen.
Im Rahmen des Projekts erarbeiteten die Schüler Begriffe rund um Zivilcourage und drehten eigene Videoclips, die alltägliche Konfliktsituationen zeigen. Der Schüler Luis berichtete von einem Vorfall, bei dem er einem Mitschüler half, der von anderen Schülern angegriffen wurde. Klassenlehrer Csenar bemerkte, dass die Gewaltbereitschaft in Konflikten zunehmend steigt. Daher ist es ihm wichtig, die Schüler für das Thema zu sensibilisieren.
Schülerinterviews und Erkenntnisse
Um ein noch tieferes Verständnis von Zivilcourage zu erlangen, führten die Schüler Interviews mit fast 50 Passanten in Aalen. Die Fragen lauteten unter anderem: „Kennen Sie das Wort Zivilcourage?“ und „Haben Sie schon einmal eine solche Situation miterlebt – was haben Sie getan oder was würden Sie tun?“ Interessanterweise wusste lediglich eine Person nicht, was Zivilcourage ist. Viele der Befragten berichteten, dass sie bereit wären zu helfen oder dies bereits in der Vergangenheit getan hatten. Dies zeigt, dass das Bewusstsein in der Öffentlichkeit vorhanden ist.
Allerdings diskutieren die Schüler auch, dass nicht alle Passanten ehrlich antworten können. Oft herrscht die Angst, negativ wahrgenommen zu werden. Zudem sind sich die Schüler der Gefahren bewusst, die Zivilcourage mit sich bringen kann, und betonen die Notwendigkeit, in bestimmten Situationen vorsichtig zu sein.
Geplante Weiterentwicklung des Projekts
Zimmermann und Csenar haben beschlossen, das Thema Zivilcourage im nächsten Schuljahr erneut zu behandeln. Dabei soll auch die Polizei eingebunden werden, um das richtige Verhalten in Gefahrensituationen zu üben. Holger Bienert, Pressesprecher der Polizei Aalen, rät den Schülern, sich in solchen Situationen nicht unnötig in Gefahr zu begeben, sondern zum Beispiel Hilfe von Passanten zu suchen oder den Notruf zu verständigen.
Die Relevanz von Zivilcourage in der Gesellschaft ist unbestritten. Laut bpb.de erleben viele Kinder und Jugendliche verschiedene Formen von Gewalt, darunter Mobbing und physische Übergriffe. Der Fall Dominik Brunner, der von Jugendlichen zu Tode geprügelt wurde, ist ein trauriges Beispiel für die Dringlichkeit, Zivilcourage zu fördern.
Ein tieferes Verständnis von Zivilcourage ist nicht nur für Kinder wichtig, sondern auch für Erwachsene. Laut campusnaturalis.de können Schulungen in diesem Bereich helfen, das Bewusstsein für Zivilcourage zu schärfen und geeignete Handlungskompetenzen zu vermitteln. Zivilcourage, auch als „Bürgermut“ bekannt, sollte von klein auf erlernt werden, um ein respektvolles Miteinander zu fördern und Gewalt im Alltag zu reduzieren.
Schulprojekte, die Zivilcourage fördern, stärken nicht nur die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler, sondern auch ihr Demokratieempfinden. Es ist entscheidend, Kindern und Jugendlichen Werte zu vermitteln, um Gewalt unter Jugendlichen effektiv entgegenzuwirken.
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Ort | Aalen, Deutschland |
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