Fitch stuft Österreichs Kreditwürdigkeit herab – Was bedeutet das für uns?

Fitch Ratings hat Österreichs Kreditwürdigkeit herabgestuft. Das BIP schrumpfte, während die Staatsverschuldung steigt.
Fitch Ratings hat Österreichs Kreditwürdigkeit herabgestuft. Das BIP schrumpfte, während die Staatsverschuldung steigt. (Symbolbild/NAG)

Österreich, Land - Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität Österreichs herabgestuft, und zwar die langfristigen Auslandsstaatsanleihen von „AA plus“ auf „AA“. Dieser Schritt wurde am 7. Juni 2025 veröffentlicht und steht im Zusammenhang mit der schwächeren Entwicklung der öffentlichen Finanzen im Vergleich zur Realwirtschaft. Das gesamtstaatliche Defizit betrug im vergangenen Jahr 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und überstieg damit die Prognose von Fitch, die bei 3,7 Prozent lag, wie Unser Mitteleuropa berichtet.

Die Hauptgründe für die fiskalische Abweichung sind ein verschlechtertes wirtschaftliches Umfeld sowie übermäßige Ausgaben auf lokaler Ebene. In diesem Kontext wird die Schuldenquote Österreichs für 2024 auf 81,8 Prozent des BIP geschätzt, was einen deutlichen Anstieg gegenüber der vorherigen Prognose von 76,6 Prozent darstellt. Diese Quote liegt weit über dem Median anderer Staaten mit „AA“-Rating, die bei 48,8 Prozent liegen. Die Wirtschaft Österreichs hat 2024 um 1,2 Prozent geschrumpft, was das zweite Jahr in Folge mit rückläufiger wirtschaftlicher Leistung markiert.

Stabile, aber herausfordernde Aussichten

Trotz der Herabstufung bleibt der Ausblick für das neue Länderrating stabil. Die Schuldenquote soll laut Fitch zwischen 2027 und 2029 bei rund 81 Prozent stabilisiert werden, was für die langfristige finanzielle Stabilität von Bedeutung ist. Die wirtschaftliche Stagnation wird voraussichtlich auch in der nahen Zukunft anhalten, wobei ein Wachstum von 1,2 Prozent im kommenden Jahr erwartet wird. Diese Prognosen weisen auf anhaltende fiskalische und makroökonomische Herausforderungen hin, die mit einem Anstieg der Staatsverschuldung einhergehen, wie die Die Presse betont.

Die Regierung hat bereits ein Konsolidierungsprogramm ins Leben gerufen, um fiskalische Lockerungsmaßnahmen rückgängig zu machen. Dennoch droht eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche, die das Wachstum der Einnahmen gefährden könnte. Laut Fitch gibt es zudem politische Unsicherheiten nach den Parlamentswahlen 2024, die die finanziellen und wirtschaftspolitischen Entscheidungen erschweren könnten.

Die Folgen der Herabstufung

Eine Herabstufung der Bonität könnte bedeuten, dass Kredite für Österreich teurer werden. Die Bonität bleibt jedoch weiterhin in der Investment-Grade-Kategorie und weist eine hohe Kreditwürdigkeit auf, sodass das Risiko eines Zahlungsausfalls als gering eingestuft wird. Experten warnen jedoch, dass die Herabstufung die Kreditkosten erhöhen könnte, was sich negativ auf die wirtschaftliche Gesamtlage des Landes auswirken kann, wie auch der Kurier hervorhebt.

Zusammenfassend zeigt die Herabstufung von Fitch die anhaltenden Schwierigkeiten, vor denen Österreich steht. Ein kostspieliges Umfeld für Kredite und die Notwendigkeit zur Stabilisierung der Staatsverschuldung werden die öffentliche Finanzpolitik in den kommenden Jahren prägen.

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Ort Österreich, Land
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