Alarmierende Grundwasserkrise: Fast 100 Landkreise in Deutschland betroffen!

Alarmierende Grundwasserkrise: Fast 100 Landkreise in Deutschland betroffen!
Niedersachsen, Deutschland - In Deutschland wird die Situation rund um das Grundwasser zunehmend alarmierender. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat erschreckende Ergebnisse zur Grundwassersituation in unserem Land zutage gefördert. Dabei hat das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) herausgefunden, dass etwa die Hälfte aller Landkreise mehr Grundwasser entnimmt, als durch Niederschläge nachgebildet werden kann. Besonders betroffen sind Regionen wie Niedersachsen, die Rheinschiene sowie Teile Ostdeutschlands. Aktuell verzeichnen wir die niedrigsten Grundwasserstände in Deutschland, was in fast 100 Landkreisen und kreisfreien Städten zu akutem Grundwasserstress führt. Taz berichtet, dass die Ursachen komplex und vielfältig sind. Neben dem Klimawandel sind insbesondere der Braunkohletagebau, Industrie und Landwirtschaft maßgebliche Faktoren, die zu dieser besorgniserregenden Lage beitragen.
Eine der Hauptursachen ist der Braunkohleabbau, der den Grundwasserspiegel durch das Abpumpen großer Wassermengen rapide senkt. Während der aktiven Bergbauphase pumpten Unternehmen im Lausitzer Revier fast 60 Milliarden Kubikmeter Wasser in die Spree. Der Mangel an Wasser könnte in heißen Sommermonaten sogar zu einem Rückgang des Wasserstands der Spree um bis zu 75 Prozent führen, was dramatische Folgen für die Trinkwasserversorgung in der Region Berlin und die umliegenden Ökosysteme hätte. Das Umweltbundesamt erklärt, dass die Studie eine umfassende Analyse der wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohlebergbaus darstellt und eine Grundlage für zukünftige Maßnahmen zur Bewirtschaftung von Wasserressourcen bieten soll. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit betont, die Wasserbewirtschaftung zwischen den Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Berlin abzustimmen, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Umweltbundesamt.
Die Rolle des Klimawandels
Der Klimawandel stellt einen weiteren gravierenden Faktor dar, der die Grundwassersituation in Deutschland beeinflusst. Laut dem Deutschen Wetterdienst wird es hierzulande immer wärmer und trockener, was zu einer erhöhten Verdunstung führt. In den letzten 20 Jahren haben die natürlichen Wasserspeicher in Deutschland beeindruckende 15,2 Milliarden Tonnen Wasser verloren. Dies führt nicht nur zu Grundwasserdürren in vielen Regionen, sondern auch zu kritischen Wasserverfügbarkeiten in Trockenperioden. Eine Studie des Helmholtz-Zentrums Potsdam informiert über Regionen, die besonders gefährdet sind, darunter der Oberrheingraben, der Südosten Niedersachsens und der Westen Nordrhein-Westfalens. Forschung und Wissen hebt hervor, dass es wichtig ist, das Wachstum bewässerter Flächen in betroffenen Gebieten zu begrenzen, um die öffentliche Wasserversorgung langfristig zu sichern.
Zusätzlich stellt die zunehmende Verschmutzung durch Nitrat, Phosphat und PFAS eine weitere Herausforderung dar, die die Wasserqualität beeinträchtigt. Verena Graichen, Geschäftsführerin des BUND, fordert daher eine konsequente Umsetzung der nationalen Wasserstrategie und einen gerechteren Zugang zu Wasser für alle. Dabei sollte die Großnutzung von Grundwasser durch Unternehmen nicht mehr kostenfrei bleiben. Die Notwendigkeit, den Wasserverbrauch zu reduzieren und die Herstellung bestimmter Chemikalien einzuschränken, ist unbestritten.
Die Situation erfordert ein schnelles Handeln, um die Aspekte der Wasserverfügbarkeit und der Wasserqualität zu berücksichtigen und langfristige Strategien zu entwickeln. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Wasserressourcen auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.
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Ort | Niedersachsen, Deutschland |
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