Antiziganismus in Deutschland: Diskriminierung nimmt alarmierend zu!
Antiziganismus in Deutschland: Diskriminierung nimmt alarmierend zu!
Berlin, Deutschland - Die Situation der Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland bleibt angespannt und bedenklich. Aktuelle Berichte zeigen die zunehmende Gewalt und Diskriminierung gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe. So muss beispielsweise ein Teil des Berliner Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti*zze und Rom*nja einer neuen Bahntrasse weichen, was im Kontext des anhaltenden Antiziganismus in Deutschland besonders schmerzlich ist. Laut Amnesty werden Sinti*zze und Rom*nja immer noch als kriminell und nicht sozialfähig stigmatisiert, was zu einem strukturellen Gewaltproblem führt.
Im Jahr 2024 hat die Meldestelle für Antiziganismus, die Tagesschau zitiert, einen Anstieg der dokumentierten Vorfälle auf 1.678 registriert. Das stellt einen alarmierenden Anstieg im Vergleich zu 2023 dar, wo 1.233 Vorfälle verzeichnet wurden. Besonders auffällig ist, dass nahezu 50 Prozent der Fälle aus verbalen Stereotypisierungen bestehen, die die Betroffenen diffamieren. Des Weiteren sind auch 57 Angriffe und 10 Fälle extremer Gewalt dokumentiert worden, was die bedrohliche Lage unterstreicht.
Antiziganismus im Alltag
Antiziganismus wird mittlerweile als alltäglich in Deutschland wahrgenommen. MIA-Geschäftsführer Guillermo Ruiz betont, dass das Dunkelfeld an Vorfällen noch größer sein dürfte und die feindselige Stimmung gegenüber Sinti und Rom*nja weiter zunimmt. Laut der MDR besagen 40 Prozent der erfassten Diskriminierungen, dass diese häufig durch Institutionen wie Schulen und Polizeibehörden ausgehen. Dies zeigt, dass nicht nur Privatpersonen betroffen sind, sondern auch staatliche Institutionen, die eine Verantwortung tragen sollten.
Allerdings ist Antiziganismus nicht nur ein Problem des Alltags, sondern zeigt auch historische Parallelen. Künstler wie Alfred Ullrich erinnern an die anhaltenden Traumata, welche die NS-Zeit hinterlassen hat. Er verweist auf den Hungerstreik der Sinti 1980 in Dachau, der die öffentliche Wahrnehmung von Antiziganismus nachhaltig beeinflusste.
Forderungen nach Veränderung
Kenan Emini vom Roma Center Göttingen fordert eine umfassendere Anerkennung des Holocausts gegen Roma. Diese Anerkennung steht in direktem Zusammenhang mit den rechtlichen und sozialen Bedingungen, unter denen viele Roma leben. Emini spricht sich dafür aus, dass Roma, die vor Bürgerkriegen geflohen sind, ein Bleiberecht erhalten sollen, da diese oft ohne Existenzgrundlage leben müssen.
Doch es mangelt an politischem Willen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Der MIA werdne in Tagesschau die Schaffung von Meldestellen in allen Bundesländern gefordert, um die gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung zu fördern. Der Finanzierungsbedarf für diese Stellen wird angesichts der steigenden Anforderungen immer drängender.
Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen bleibt die Frage: Wie lange müssen Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland noch für ihre Anerkennung und Gleichberechtigung kämpfen?
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Ort | Berlin, Deutschland |
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