ArcelorMittal stoppt Wasserstoff-Projekte: Bremer Senat ist entsetzt!

ArcelorMittal stoppt Wasserstoff-Projekte in Deutschland aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten und hoher Energiepreise.
ArcelorMittal stoppt Wasserstoff-Projekte in Deutschland aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten und hoher Energiepreise. (Symbolbild/NAG)

ArcelorMittal stoppt Wasserstoff-Projekte: Bremer Senat ist entsetzt!

Bremen, Deutschland - Im heutigen Stahlsumpf tut sich Erstaunliches: Der Stahlgigant ArcelorMittal hat entschieden, die Pläne zur Umstellung seiner Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt auf umweltfreundliche Wasserstofftechnologien ad acta zu legen. Stattdessen wird weiter mit Kohle produziert, und die ursprünglich angestrebten Investitionen in eine emissionsarmer Produktion sind nun vom Tisch. Laut Deutschlandfunk wurden hierfür bereits genehmigte Fördergelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro nicht abgerufen.

Die schwierige Marktsituation ist der Hauptgrund für diesen Rückzug. Hohe Strompreise und der mangelnde Zugang zu grünem Wasserstoff stehen in direkter Verbindung mit der Entscheidung. ArcelorMittal betrachtet eine mögliche Umstellung auf Stromproduktion, wenn die Preise attraktiver werden, mit dem Fokus zunächst auf dem französischen Standort in Dünkirchen, wie auch die Ingenieur berichten.

Ein Rückschlag für Umweltschutz und Jobs

Der Verzicht auf den grünen Umbau wurde von Vertretern der Bremer Regierung mit Verärgerung aufgenommen. Der Bremer Senat äußerte sich enttäuscht, während Brandenburgs Ministerpräsident Woidke betonte, alles zu tun, um die Arbeitsplätze in Eisenhüttenstadt zu sichern. Diese Sorgen sind nicht unbegründet, schließlich gehörte die Stahlproduktion lange zu den größten CO₂-Emittenten in Deutschland. 2022 stieß die Stahlindustrie rund 51 Millionen Tonnen CO₂ aus, was fast ein Drittel der gesamten industriellen Emissionen des Landes ausmacht, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie feststellt.

Mit dem Stopp der Dekarbonisierungspläne verschiebt sich auch der Zeitplan mit dem Ziel, die CO₂-Emissionen bis 2030 erheblich zu senken. In der Zwischenzeit bleibt die Stahlproduktion in Deutschland auf einem absteigenden Ast, denn die Wirtschaftslage bleibt angespannt. Ein Grund dafür sind sinkende Preise und der massive Wettbewerb durch Billigimporte aus China, die der heimischen Industrie die Luft zum Atmen nehmen.

Langfristige Perspektiven

Trotz der aktuellen Rückschläge plant ArcelorMittal, mittelfristig Elektrolichtbogenöfen nur an Standorten zu installieren, wo der Zugang zu günstiger Energie gesichert ist. Langfristig will das Unternehmen den Schritt in die Elektrostahlproduktion wagen, sobald sich die Rahmenbedingungen verbessern. Mit der Entwicklung von Elektrostahl, wie er in Georgsmarienhütte seit Jahren mit Schrottrecycling produziert wird, könnte ArcelorMittal zeitnah die Brücke zur grünen Stahlproduktion schlagen.

Die Situation ist ein klarer Weckruf für die Politik. Es bedarf einer konzertierten Anstrengung, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie zu sichern und gleichzeitig die Ambitionen bezüglich Klimazielen und Dekarbonisierung nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Ein gutes Händchen ist gefragt!

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OrtBremen, Deutschland
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