Be2Can Festival: Top-Filme und ein Blick auf Leni Riefenstahl!
Das Be2Can Festival zeigt vom 8. bis 15. Oktober 2025 preisgekrönte Filme aus Berlin, darunter Werke über Leni Riefenstahl.

Be2Can Festival: Top-Filme und ein Blick auf Leni Riefenstahl!
Das Be2Can Festival geht heute in die zwölfte Runde und zeigt erneut ein spannendes Programm mit 12 Filmen, darunter einige hochprämiierte Produktionen. Der Kreativdirektor Dominik Hronec hat zusammen mit seinem Vater Ivan die Auswahl getroffen. Dabei flossen persönliche Vorlieben und das mögliche Zuschauerinteresse in die Entscheidungen ein. Einige Filme wurden bereits vor zwei Jahren aufgrund ihrer vielversprechenden Drehbücher ausgewählt. Insbesondere die Präsentation von drei deutschsprachigen Filmen wirft ein interessantes Licht auf die Vielfalt des Festivals in Prag.
Ein Highlight im diesjährigen Programm ist „Was Marielle weiß“, ein fesselnder Film von Frédéric Hambalek, der im Hauptwettbewerb der Berlinale Premiere feierte. Die Geschichte dreht sich um eine Teenagerin mit besonderen Fähigkeiten. Zudem wird der Dokumentarfilm „Riefenstahl“ von Andres Veiel gezeigt, der sich mit dem Leben der umstrittenen Regisseurin Leni Riefenstahl auseinandersetzt. Ein dritter deutschsprachiger Film, „Das Verschwinden des Josef Mengele“ von Kirill Serebrennikow, beleuchtet die Geschehnisse rund um den berühmten Arzt und seine Vergangenheit und feierte seine Premiere in Cannes.
Ein Blick auf Leni Riefenstahl
Leni Riefenstahl, geboren 1902 in Berlin, hat mit ihrem Werk sowohl Bewunderung als auch Kontroversen ausgelöst. Nach einer verletzungsbedingten Beendigung ihrer Tanzkarriere fokussierte sie sich auf das Filmemachen und wurde durch Bergfilme wie „Die weiße Hölle vom Piz Palü“ bekannt. Die persönliche Begegnung mit Adolf Hitler im Jahr 1932 wurde für sie zum Wendepunkt, und sie stellte ihre künstlerischen Talente in den Dienst der nationalsozialistischen Bewegung. Ihre Filme wie „Triumph des Willens“ und die Dokumentation der Olympischen Sommerspiele 1936 wurden bereits mehrfach als suggestive Propaganda kritisiert. Welt berichtet, dass ihre Arbeit nach dem Krieg aufgrund der politisch bedingten Kontroversen nie wieder den gleichen Stellenwert erreichte. Trotz einer offiziellen Entnazifizierung konnte sie nicht mehr ins Filmgeschäft zurückkehren.
Die Dokumentation „Riefenstahl“ von Andres Veiel, die 2024 ihre Premiere feierte, wird als psychologisches Porträt der Filmemacherin beschrieben. Veiels Film beleuchtet Riefenstahls Selbstbild und die gesellschaftlichen Verstrickungen ihrer Arbeit, dabei wird versucht, ihre Aussagen in einen kritischen Kontext zu setzen. Besonders erwähnt wird, dass der Film während der 18-monatigen Schnittarbeiten auch einen aktuellen Bezug zur rechten Bewegung zieht. Auf renommierten Plattformen wie Rotten Tomatoes wird der Film mit 96 % und auf Metacritic mit 82/100 Punkten von Kritikern gelobt, was die weitreichende Anerkennung seiner Analyse unterstreicht. Wikipedia stellt fest, dass der Nachlass Riefenstahls 2016 an die Preußische Stiftung für Kulturerbe übergeben wurde, was zur weiteren Erforschung ihres Lebens und Werkes beiträgt.
Festival-Details
Die feierliche Eröffnung des Be2Can Festivals findet heute Abend im Prager Kino Lucerna statt, wobei der Film „Mother“ von Teona Strugar Mitevska, in dem Noomi Rapace die Titelrolle spielt, als Eröffnungsfilm ausgewählt wurde. Das Festival wird bis zum 15. Oktober in Tschechien laufen, bevor es anschließend in die Slowakei weiterzieht. Die Mischung aus aktuellen produktion und historischen Betrachtungen, wie dem von Riefenstahl, verspricht sowohl tiefgehende Einblicke als auch spannend unterhaltsame Geschichten.