Thüringen kämpft gegen Sprachbarrieren: 1 Million Euro für Dolmetscher!

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Thüringen investiert jährlich in ein Dolmetscherprogramm zur Überwindung von Sprachbarrieren in Behörden bis 2026.

Thüringen investiert jährlich in ein Dolmetscherprogramm zur Überwindung von Sprachbarrieren in Behörden bis 2026.
Thüringen investiert jährlich in ein Dolmetscherprogramm zur Überwindung von Sprachbarrieren in Behörden bis 2026.

Thüringen kämpft gegen Sprachbarrieren: 1 Million Euro für Dolmetscher!

Im Freistaat Thüringen wird weiterhin kräftig in die Überwindung von Sprachbarrieren investiert. Wie die Borkener Zeitung berichtet, hat das Migrationsministerium beschlossen, das bestehende Dolmetscherprogramm bis Ende 2026 zu verlängern. Jährlich fließen dafür eine Million Euro in das Programm, das eine wichtige Unterstützung für zugewanderte Menschen bieten soll.

Aber wie funktioniert das Ganze? Die Dolmetscherleistungen werden bequem per Video- oder Audioschaltung bereitgestellt. Das hat den Vorteil, dass die Dienstleistungen auch in ländlichen Regionen ohne kurzfristig verfügbare Dolmetscher zur Verfügung stehen. In der Zeit von Oktober 2023 bis September 2025 wurden bereits über 70.000 Gespräche in etwa 54 Sprachen durchgeführt.

Vielfalt der Sprachen und Einsatzbereiche

Das Thüringer Ministerium für Justiz, Migration und Verbraucherschutz fördert die Dolmetschleistungen seit 2019. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf wichtigen Bereichen wie Gesundheit, Justiz, Asylwesen sowie Erziehung und Kommunen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Dienste auch für seltene Sprachen wie Suaheli oder Tigre zur Verfügung stehen. Die Website des Thüringer Landesverwaltungsamts nennt unter anderem die Linga Tel GmbH als Dienstleister, die Dolmetschleistungen in über 50 Sprachen anbietet und rund um die Uhr verfügbar ist, auch wenn teilweise längere Wartezeiten an Wochenenden und nachts bestehen.

Die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen ist hoch, da Sprachbarrieren die Teilhabe und das Verständnis in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft erschweren. Wie in einem Artikel von Lingua World erläutert wird, ist Sprache der Schlüssel zu einem erfolgreichen Austausch und Verständnis. Kommunikationshindernisse, sei es durch mangelnde verbale oder nonverbale Fähigkeiten, können dazu führen, dass Menschen nicht an gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen können.

Für wen sind die Dienstleistungen gedacht?

Die Dolmetschdienste stehen berechtigten Einrichtungen kostenfrei zur Verfügung. Zu diesen zählen unter anderem:

  • Landesverwaltungen (z.B. Bürgerbeauftragter, Antidiskriminierungsstelle)
  • Beratungsstellen (z.B. Migrationsberatung, Lebensberatung)
  • Behörden für Prostituiertenschutz
  • Frauenhäuser und Frauenzentren
  • Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete
  • Justiz (z.B. Gerichte, Justizvollzugsanstalten)
  • Kindertagesstätten, Schulen und Jugendhilfe
  • Landespolizeiinspektionen
  • Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte

Wer Interesse hat, kann sich via Kontaktformular beim Thüringer Ministerium für Justiz, Migration und Verbraucherschutz anmelden. Nach einer Prüfung der Zugangsberechtigung erhalten die Einrichtungen persönliche Zugangsdaten.

Zusammenfassend zeigt sich, dass Thüringen mit seinem Dolmetscherprogramm einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft leistet. Die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung und die breite Verfügbarkeit der Dienste könnten schließlich dazu führen, dass Sprachbarrieren in der Gesellschaft immer kleiner werden.