Junge Rechte verurteilt: Gewalttat gegen SPD-Wahlhelfer in Berlin!

Nach einem rechten Angriff auf SPD-Wahlhelfer in Berlin wurden mehrere Täter verurteilt. Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen steigt.
Nach einem rechten Angriff auf SPD-Wahlhelfer in Berlin wurden mehrere Täter verurteilt. Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen steigt. (Symbolbild/NAG)

Junge Rechte verurteilt: Gewalttat gegen SPD-Wahlhelfer in Berlin!

Lichterfelde-Ost, Berlin, Deutschland - In Zeiten, in denen die politische Landschaft immer mehr polarisiert, sind Vorfälle von rechter Gewalt alarmierender denn je. Vor einem halben Jahr, am 14. Dezember 2024, wurden mehrere Wahlhelfer der SPD in Berlin brutal angegriffen. Die Attacke ereignete sich am S-Bahnhof Lichterfelde-Ost, als die Angreifer die SPD-Mitglieder zunächst beleidigten und dann körperlich attackierten. Dabei wurden nicht nur zwei Wahlkämpfer verletzt, sondern auch mehrere Polizisten, von denen ein Beamter sich eine Gesichtsverletzung durch eine Glasscherbe zuzog und ein anderer seine Hand brach. Glücklicherweise konnten alle Verletzten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen, doch die psychologischen Folgen des Übergriffs dürften weitreichend sein. Wie rbb24 berichtet, standen die Angreifer auf dem Weg zu einem rechten Aufmarsch, wo Dutzende Rechtsextreme demonstrierten.

Das Amtsgericht Tiergarten hat nun vier der Angreifer verurteilt: Sie sind zwischen 17 und 20 Jahren alt und wurden wegen ihrer tatmotivierenden rechtsradikalen Gesinnung schuldig gesprochen. Die Jugendstrafen variieren zwischen einem Jahr und neun Monaten sowie zwei Jahren und acht Monaten. Ein Grund zur Freude ist das Strafmaß allerdings für die Staatsanwaltschaft nicht, da es hinter den eigenen Anträgen zurückbleibt. Diese hatte von äußerster Brutalität gesprochen, während die Verteidigung die schwierigen Familienverhältnisse der Angeklagten anführte. Eine Entscheidung über eine mögliche Aussetzung der Strafe zur Bewährung steht zudem noch aus, berichtet Deutschlandfunk.

Steigende Zahlen rechter Gewalt

Die brutalen Angriffe sind jedoch kein Einzelfall. Laut einer Antwort des Bundesinnenministeriums wurde die Zahl der rechtsextremen Straftaten in Deutschland im Jahr 2024 auf einen neuen Höchststand von 33.963 Delikten erhöht, was einen signifikanten Anstieg von mindestens 17,34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Gewaltverbrechen, die mit 1.136 registrierten Fällen, darunter knapp 1.000 Körperverletzungen, ein alarmierendes Niveau erreicht haben. Auch Brandstiftungen und Propagandadelikte tragen zur besorgniserregenden Statistik bei, wie fr.de berichtet.

Besonders hervorzuheben ist der Anteil jugendlicher Gewalttäter. Politikerin Martina Renner hat in diesem Zusammenhang dringend eine Überprüfung der Verfassungswidrigkeit der AfD gefordert, da sie einen direkten Zusammenhang zwischen dem Aufstieg der Partei und der Zunahme rechter Gewalt sieht. Deutschlands Politiker stehen vor der Herausforderung, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um dieser gefährlichen Entwicklung entgegenzuwirken.

Der Vorfall in Berlin und die steigenden Zahlen rechter Gewalt sind ein Aufruf zum Handeln. Die Gesellschaft ist gefordert, ein dickes Fell gegenüber Hetze und Gewalt zu entwickeln und sich aktiv für ein respektvolles Miteinander einzusetzen. Denn nur so kann die demokratische Kultur in Deutschland aufrechterhalten werden.

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OrtLichterfelde-Ost, Berlin, Deutschland
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