Wichtige U-Bahn-Brücken am Gleisdreieck: Abriss und jahrelange Baustelle!
Ab 2028 steht der Abriss von U-Bahn-Brücken am Gleisdreieck in Berlin an. Sicherheitsmängel erfordern den Austausch.

Wichtige U-Bahn-Brücken am Gleisdreieck: Abriss und jahrelange Baustelle!
In Berlin stehen große Veränderungen am Gleisdreieck bevor. Ab 2028 müssen gleich zwei U-Bahn-Brücken, die die Linien U1 und U3 überqueren, abgerissen und neu gebaut werden. Dies wurde von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) angekündigt, die die Notwendigkeit dieser Maßnahmen durch Sicherheitsmängel an den alten, denkmalgeschützten Brücken begründen. Die Brücken, die seit 1913 in Betrieb sind, haben mittlerweile fast ein Jahrhundert auf dem Buckel und zeigen erhebliche Schäden, wie eine Bauwerksprüfung im Juli 2016 offenbarte. Damals wurde eine Zustandsnote von 3,9 vergeben und die Brücken dürfen seitdem nur noch mit einer maximalen Geschwindigkeit von 40 km/h befahren werden, statt der erlaubten 50 km/h. Die BVG plant, für das Projekt rund 74 Millionen Euro zu investieren, wobei 63 Millionen Euro für das Viadukt und 11 Millionen Euro für die Dennewitzbrücke vorgesehen sind.
Die Auswirkungen dieser Baumaßnahmen sind weitreichend. Der Abbruch wird sich auf eine Fläche von etwa 1,1 Hektar des Gleisdreieckparks erstrecken, was dazu führt, dass 10.720 Quadratmeter des Parks für mehrere Jahre gesperrt werden müssen. Auch 15 Bäume müssen dem Bau weichen. Während der Bauzeit wird einer der Hauptwege durch den Park komplett gesperrt sein, während der andere Weg sporadisch für Radfahrer und Fußgänger gesperrt wird. Für viele Besucher des Parks, der eine wichtige Verkehrsachse für Radfahrer darstellt, dürfte dies eine große Einschränkung bedeuten.
Bauzeit und Verzögerungen
Die Fertigstellung der neuen Brücken ist für Juni 2030 geplant. Doch dieser Zeitrahmen könnte sich verzögern. Die BVG hat die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erst Anfang Oktober 2023 bei der Verkehrsverwaltung eingereicht, was bedeutet, dass man sich mit bürokratischen Hürden herumschlagen muss. Angesichts der durchschnittlichen Dauer von vier bis fünf Jahren für Genehmigungsverfahren in Berlin könnte die Eröffnung der neuen Brücken noch auf sich warten lassen.
Der Gleisdreieckpark wird also für einige Jahre zur Baustelle, was nicht nur den Besuchern, sondern auch dem umliegenden Wohngebiet einiges abverlangen wird. In der Dennewitzstraße führt die Brücke sogar durch ein Wohnhaus, was die Komplexität des Projekts weiter erhöht. Zudem bestehen die Möglichkeit von Einwendungen und Klagen gegen das Bauvorhaben, die das Projekt ebenfalls verzögern könnten. Der Denkmalschutz erfordert eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Abriss der alten Brücken.
Sicherheitsbedenken und Sanierungspläne
Die BVG ist nicht erst seit gestern besorgt um die Sicherheit der Fahrgäste auf diesen Strecken. Wie bereits erwähnt, sind Rostschäden und herausspringende Nieten ein großes Problem, weshalb die benachbarten Spielplätze gesperrt werden mussten. Die Generalsanierung der Brücken ist Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms, das insgesamt neun Teilprojekte mit einem Wert von 350 Millionen Euro umfasst. Gleichzeitig wird auch der Bahnhof Nollendorfplatz von Januar 2024 bis Mai 2024 für vier Monate gesperrt, da auch dort Sanierungsarbeiten anstehen.
Während die Vorbereitungen für dieses Großprojekt bereits in vollem Gange sind, bleibt abzuwarten, wie die Anwohnenden, Parkbesucher und Pendler mit den Veränderungen umgehen werden. Der Gleisdreieckpark genießt nicht nur aufgrund seiner passiven Freizeitmöglichkeiten Beliebtheit, sondern auch wegen seiner zentralen Lage als wichtiger Umsteigepunkt für Fahrgäste zwischen den U-Bahn-Linien.
Die BVG hat ein spezialisiertes Planungsbüro für das Projektmanagement beauftragt, um sicherzustellen, dass die umfangreichen Arbeiten reibungslos verlaufen und Pannen vermieden werden können. Das Gleisdreieck wird weiterhin ein Ort von Bedeutung für die Berliner sein, auch wenn die kommenden Jahre mit Herausforderungen gespickt sein werden. Die Brücken müssen einfach erneuert werden – da führt kein Weg vorbei.
Für weitere Informationen zu den Plänen und der Entwicklung des Bauprojekts können die Leser die Artikel von RBB24 und Tagesspiegel besuchen.