Brandenburger Theater: Orchesterdirektor dringend gesucht!

Brandenburger Theater: Orchesterdirektor dringend gesucht!

Brandenburg an der Havel, Deutschland - In der heutigen Aufsichtsratssitzung des Brandenburger Theaters geht es hoch her: Nach dem Rückzug von Intendant Alexander Busche, der zum 30. September 2025 von seinen Aufgaben entbunden wird, muss nun dringend eine Entscheidung getroffen werden. Am 8. August findet eine Sondersitzung statt, um über die Projekte zu beraten, die Busche möglicherweise noch begleiten soll. Die Meinungen innerhalb des Gremiums sind gespalten. Kritische Stimmen kommen vor allem von Birgit Didczuneit-Sandhop (CDU), Michael Tonn (AfD) und Norbert Langerwisch (Freie Wähler). Befürworter wie Udo Geiseler (SPD) und Klaus Hoffmann (Bündnisgrüne) setzen hingegen auf eine zukunftsorientierte Haltung.

Besonders interessant wird die Stimme des Aufsichtsratschefs und Oberbürgermeisters Steffen Scheller (CDU) sein, die als entscheidend angesehen wird. Langerwisch hat bereits verkündet, dass die Stelle des Orchesterdirektors umgehend ausgeschrieben und besetzt werden soll, da die Brandenburger Symphoniker als Herzstück des Theaters gelten. Diese Position umfasst wichtige Aufgaben, wie die Steuerung des Betriebs und die Planung des Personals, um ein stabiles künstlerisches Niveau zu garantieren.

Die Herausforderung der Brandenburger Symphoniker

In den letzten Jahren haben die auswärtigen Auftritte des Orchesters stark abgenommen. Aktuell sind 51 Musiker fest angestellt, doch bei der letzten Wassermusik-Veranstaltung waren lediglich 31 aus dem eigenen Haus vertreten. Ein weiteres Problem ist die schlechte Auslastung der Vorstellungen; keine der drei letzten Aufführungen konnte mehr als die Hälfte der Zuschauerplätze verkaufen. Dies stellt die künstlerische Leitung vor große Herausforderungen, besonders unter der Tatsache, dass Busche bei der Inszenierung der Oper „Elektra“ mit 75 Instrumentalisten arbeitete, obwohl 111 benötigt wurden.

Die Suche nach einem neuen Orchesterdirektor hat daher Priorität, gleich nachdem die Situation um den Intendanten geklärt ist. Hier zeigt sich, wie wichtig eine solide Führung ist, um sowohl die künstlerische als auch die finanzielle Zukunft des Theaters zu sichern. Die Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt beleuchtet, wie entscheidend das Management in der Theater- und Orchesterszene ist, und dass die erfolgreiche Leitung dieses Bereiches aus vielfältigen Erfahrungen und ineinander greifenden Disziplinen resultiert.

Dr. Alexander Busche: Ein Blick auf den bisherigen Werdegang

Einige Hintergründe zu Dr. Alexander Busche sind bemerkenswert. Er wurde am 12. März 1978 in Detmold geboren und hat ein beeindruckendes Studium in Publizistik sowie Musik- und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin absolviert. Busche hat als Geschäftsführer des Göttinger Symphonieorchesters während der Corona-Pandemie zahlreiche innovative Maßnahmen umgesetzt, darunter die Veröffentlichung von Videokonzerten. Außerdem war er ab der Spielzeit 2022/23 Orchesterdirektor und geschäftsführender Intendant der Brandenburger Symphoniker. Diese Erfahrungen machen seine drastische Absetzung umso überraschender und werfen Fragen über die zukünftige Ausrichtung des Theaters auf.

Die Herausforderungen, die das Brandenburger Theater und die Brandenburger Symphoniker derzeit erleben, sind vielfältig. Die kommenden Entscheidungen werden nicht nur über das Schicksal des Theaters, sondern auch über das künstlerische Erbe und die kulturelle Landschaft der Region entscheiden. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche neuen Impulse durch einen zukünftigen Orchesterdirektor gesetzt werden können.

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OrtBrandenburg an der Havel, Deutschland
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