Fluglärm-Hölle: 150% mehr Flüge über Eichwalde! Bürger wehren sich!

Fluglärm in Dahme-Spreewald: Anwohner protestieren gegen steigende Flugzahlen und fordern Maßnahmen zur Lärmreduktion.

Fluglärm in Dahme-Spreewald: Anwohner protestieren gegen steigende Flugzahlen und fordern Maßnahmen zur Lärmreduktion.
Fluglärm in Dahme-Spreewald: Anwohner protestieren gegen steigende Flugzahlen und fordern Maßnahmen zur Lärmreduktion.

Fluglärm-Hölle: 150% mehr Flüge über Eichwalde! Bürger wehren sich!

In den letzten Tagen sind über Schulzendorf, Eichwalde und Zeuthen vermehrt Flugzeuge aufgetaucht, was bei den Anwohnern für reichlich Unmut sorgt. Diese Flugbewegungen überschreiten häufig die festgelegte Hoffmannkurve, eine Route, die speziell entwickelt wurde, um den Fluglärm für die ansässige Bevölkerung zu minimieren. Laut maz-online.de liegt der Fokus der Beschwerden auf der sogenannten D06R-1Z-Route, auch bekannt als 15-Grad-Knick, die eigentlich nur für Sonderfälle gedacht ist.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt ein eklatantes Wachstum: Während im Jahr 2022 lediglich 178 Starts auf der 15-Grad-Knick-Route stattfanden, sind es 2023 bereits 413 Starts gewesen. Dies entspricht einer dramatischen Steigerung von über 150 Prozent. Anwohner wie Marcel Hoffmann beobachten außerdem, dass zunehmend kleinere Flugzeuge, wie etwa die Cityhopper von Swiss oder Air Lingus, diese Route nutzen. Bürgermeister Jörg Jenoch äußert sich besorgt über die frühen Starts ab 5:30 Uhr, die zu einer erheblichen Lärmbelastung für die Anwohner führen.

Die Situation ist brisant: Im Jahr 2022 wurden über 33.800 landende Flugzeuge in Eichwalde, was mehr ist als in vielen anderen Gemeinden in der Umgebung. Um dem Fluglärm entgegenzuwirken, haben die drei betroffenen Gemeinden eine Petition initiiert, die bereits über 5000 Unterschriften gesammelt hat. Ziel der Petition ist es, dass der Landtag sich mit dem Startverhalten am BER auseinandersetzt und fordert, dass mehr Flugzeuge die gesamte Bahn zum Start nutzen. Dies könnte helfen, die Vorgaben der Routen besser einzuhalten und den Lärm für die Anwohner zu reduzieren.

Eingriffe in die Hoffmannkurve

Anfang des Jahres wurden neue Änderungen an der Hoffmannkurve angekündigt. Laut rbb24.de wird das satellitengestützte Navigationssystem des Flughafens BER überarbeitet, was möglicherweise eine Verschiebung der Flugrouten nach Osten zur Folge hat. Diese Anpassung könnte jedoch die Lärmbelastung für die umliegenden Gemeinden weiter erhöhen und Bedenken bei den Anwohnern wecken, da die Flugzeuge näher an die Bahnschienen von Eichwalde fliegen könnten. Die Fluglärmkommission hat bereits fünf Gegenvorschläge zur Verbesserung der Situation formuliert, doch die Deutsche Flugsicherung (DFS) lässt verlauten, dass die Änderungen lediglich die Kartendarstellung betreffen und die Lärmsituation unverändert bleiben wird.

In der Diskussion um den Fluglärm spielt nicht nur die Sicherung von Flugrouten eine Rolle, sondern auch der aktive und passive Lärmschutz. Laut bdl.aero haben Flughäfen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten über 1,15 Milliarden Euro in passive Schallschutzmaßnahmen investiert. Dies umfasst bauliche Maßnahmen wie Schallschutzfenster für Bewohner in festgelegten Lärmschutzzonen. Trotz dieser Bemühungen kann aktiver Schallschutz Fluglärm nur bedingt vermeiden, was die Bevölkerung vor gesundheitlichen Fonten schützt. Die deutsche Luftverkehrswirtschaft zeigt sich jedoch bereit, auch in Zukunft hohe Summen in den Lärmschutz zu investieren.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Anwohner in Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen nicht nur vor neuen Herausforderungen stehen, sondern auch aktiv gegen die Lärmbelästigung ankämpfen. Die anhaltende Zunahme der Flugbewegungen und die bevorstehenden Änderungen in der Hoffmannkurve lassen die Hoffnung auf eine baldige Besserung schwinden.