Dringender Appell: Potsdam braucht Spezial-Ambulanzen für Kinderschutz!
Dringender Appell: Potsdam braucht Spezial-Ambulanzen für Kinderschutz!
Potsdam, Deutschland - Die Situation im Kinderschutz in Brandenburg bleibt kritisch. Immer wieder landen Kinder, die unter emotionaler, körperlicher oder sexualisierter Gewalt leiden, in den Rettungsstellen der Krankenhäuser. Diese sind jedoch nicht für derartige Fälle eingerichtet, weshalb Petra Degenhardt, ärztliche Leiterin des Klinikums „Ernst von Bergmann“ in Potsdam, die Schaffung spezieller Kinderschutz-Ambulanzen fordert. Ein Anliegen, das im Koalitionsvertrag der vorherigen Landesregierung festgelegt wurde, jedoch im aktuellen Vertrag keinen Platz gefunden hat. Brandenburg ist nach wie vor das einzige Bundesland in Deutschland, das über keine spezialisierten Einrichtungen für den Kinderschutz verfügt. Dies führt dazu, dass der Bedarf an solchen Ambulanzen immer dringlicher wird, wie auch maz-online.de berichtet.
Der Landtag hat im Mai diesen Jahres beschlossen, die Finanzierung dieser Ambulanzen zu prüfen. Geplant sind Standorte in Potsdam, Lauchhammer, Neuruppin und Eberswalde. Potsdam würde dabei auch die Verantwortung für Brandenburg (Havel) sowie die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und Havelland übernehmen. Die Finanzierung soll durch öffentliche Förderung und Pauschalzahlungen der Jugendämter erfolgen. Notwendig ist jedoch auch die Ermächtigung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), um Vereinbarungen über Fallpauschalen mit den Jugendämtern zu verhandeln. Bisher bekommen in Berlin die Ambulanzen pro Fall etwa 1000 Euro, was auf die Dringlichkeit und die finanziellen Herausforderungen hinweist, mit denen der Landtag konfrontiert ist.
Die Herausforderungen im Kinderschutz
Die steigenden Zahlen an Kinderschutzfällen im Potsdamer Klinikum werfen zudem Fragen über die Qualität der Therapie auf. Degenhardt kritisiert, dass Diagnosen in den Rettungsstellen oft zu Verzögerungen führen, die für betroffene Kinder fatale Folgen haben können. Ein Ziel dieser neuen Ambulanzen wird es sein, alle notwendigen Ärzte für eine sofortige Behandlung zusammenzubringen und so Hilfsprozesse zu beschleunigen. Tiemo Reimann, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, hat die zögerliche Haltung der Landesregierung scharf kritisiert.
In solchen schwierigen Situationen ist es wichtig, dass Eltern als Experten für ihre Kinder fungieren. Wie potsdam.de betont, beginnt der Schutz der Kinder in der Familie selbst. Es kann herausfordernd sein, gute Beziehungen zu den Kindern zu pflegen, doch sind diese essenziell, um die Bedürfnisse der Kinder frühzeitig zu erkennen und auf sie einzugehen. Eltern sollten bereit sein, in problematischen Situationen Hilfe in Anspruch zu nehmen, und Vertrauen in die Unterstützungssysteme haben.
Hilfsangebote für betroffene Familien
In Frankfurt am Main gibt es eine kostenlose Servicenummer, die täglich Informationen und Beratung im Bereich Kinderschutz bietet. Unter der Nummer 0800 – 20 10 111 können Eltern und Bürgerinnen und Bürger Hinweise auf überforderte Eltern und vernachlässigte Kinder abgeben. Die angebotenen Servicezeiten sind Montag bis Freitag von 08:00 bis 23:00 Uhr, sowie an Wochenenden und Feiertagen von 10:00 bis 23:00 Uhr. Hier wird umfassende und qualifizierte Beratung bei Familienproblemen und Krisen bereitgestellt, was ein wertvolles Hilfsangebot für viele Eltern darstellen kann, wie auch kinderschutz-frankfurt.de informiert.
Die Notwendigkeit, die Strukturen im Kinderschutz zu verbessern und spezifische Angebote zu schaffen, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, sollte ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Denn eine Politik, die auf Sicherheit und Schutz für die Schwächsten unserer Gesellschaft zielt, ist eine Politik, die sich auszahlt.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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