Schock in Dallgow: Regenbogenflagge vor Rathaus erneut angezündet!

Schock in Dallgow: Regenbogenflagge vor Rathaus erneut angezündet!

Dallgow-Döberitz, Deutschland - In der kleinen Gemeinde Dallgow-Döberitz im Havelland brach am Sonntagmorgen ein Feuer an der Regenbogenflagge, die vor dem Rathaus wehte. Die Polizeiinspektion Havelland entdeckte gegen 6:30 Uhr die stark beschädigte Fahne und leitet nun Ermittlungen wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung ein. Vor Ort übernahm die Kriminalpolizei die weiteren Untersuchungen. Interessanterweise ist dies nicht der erste Vorfall dieser Art, denn bereits im Juni 2023 wurde die Flagge in der gleichen Nacht angezündet. Darüber hinaus gab es etwa ein Jahr später einen Diebstahl der Fahne, die ein wichtiges Symbol für die Rechte der LGBTQI*-Community darstellt.

Die Gemeinde hatte die Regenbogenflagge im Rahmen des „Pride Months“ aufgehängt, um auf die Benachteiligungen queerer Menschen aufmerksam zu machen. „Das ist ein maximal schlechtes Symbol für unsere Gemeinschaft“, erklärte der Gemeindesprecher David Orlob nach dem Vorfall. Er betont jedoch, dass es sich vorrangig um einen Einzelfall handle. Dennoch sind die Ängste in der Bürgergemeinschaft spürbar, denn im Vorfeld waren Beschwerden über die Fahne in einer Facebook-Gruppe aufgetreten.

Ein Protest und neue Hoffnungen

Am Sonntag selbst, nur einen Tag nach dem Vorfall, versammelten sich rund 50 Menschen vor dem Rathaus, um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen. Unter den Teilnehmenden war auch Brandenburgs Integrationsministerin Ursula Nonnemacher von den Grünen. Die Demonstrierenden forderten, dass solche Angriffe nicht ungestraft bleiben dürfen. Es wird sogar eine neue Regenbogenflagge geben, die am kommenden Donnerstag um 18 Uhr im Rahmen einer Aktion der Gemeindevertretung und Gemeindeverwaltung gehisst werden soll. Damit zeigen die Dallgower, dass sie sich nicht einschüchtern lassen.

Diese Vorfälle stehen nicht allein in Dallgow, denn ähnliche Angriffe auf Regenbogenflaggen sind in Brandenburg kein Einzelfall. „Vor kurzem wurde in Rüdersdorf bei Berlin eine Flagge abgerissen“, berichtet der Tagesspiegel, während in Potsdam ein Mann eine Fahne, die vor dem Rathaus hing, mitnahm.

Dieser Vorfall wirft auch ein Licht auf die derzeitige politische Lage in Deutschland. Die Bundesregierung hat kürzlich ein neues Konzept vorgestellt, das die Inklusion von LGBTI-Personen in der Auswärtigen Politik und Entwicklungszusammenarbeit fördert. „Eines unserer Ziele ist die Stärkung der Rechte von LGBTI-Personen“, sagt ein Staatsminister. Dieses Engagement könnte besonders im Kontext der zunehmenden Diskriminierung, wie sie in Dallgow erlebt wurde, von großer Bedeutung sein. Die Sichtbarkeit und der Schutz dieser Gemeinschaft müssen gestärkt werden, damit solche Vorfälle nicht zur Normalität werden.

Umso wichtiger wird es sein, dass die Gesellschaft zusammensteht und solche Zeichen der Solidarität setzt. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Flagge in Dallgow nicht nur weht, sondern auch ein starkes Signal für Toleranz und Respekt wird.

Für Hinweise zu möglichen Tätern bittet die Polizeiinspektion Havelland um Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. Man kann sich direkt an die Polizeidienststellen wenden, um Licht ins Dunkel zu bringen.

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OrtDallgow-Döberitz, Deutschland
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